Jutai

Am dritten Tag hier an Bord hieß es wieder einigermaßen früh aufstehen, weil es per Tender an Land gehen sollte, um das kleine Städtchen Jutai zu besuchen. Nach dem Aufstehen also schnell frühstücken gehen. Das Frühstück haben wir mal nicht im Restaurant mit allem möglichen Service, sondern im sog. Palmengarten, dem Buffetrestaurant, eingenommen. Da hat mir allerdings leider nicht so gut gefallen, denn es herrschte ein fieses Gedränge und alles ging irgendwie hektisch von statten. Und Hektik ist etwas, das ich morgens gar nicht gut verknusen kann. Aber schließlich wollten wir uns auch nicht lange aufhalten, sondern etwas essen, um für unseren Ausflug fit zu sein.

Danach haben wir uns wieder in unsere Kluft geworfen und uns mit lecker Sonnen- und Moskitoschutz eingeschmiert. Ebenfalls wieder gut ausgerüstet mit Kamera, Cap auf dem Kopf und etwas brasilianischem Bargeld in der Tasche warteten wir dann auf den Aufruf unserer roten Kärtchen, um mit dem Tender rüber zum Anleger des Städtchens zu fahren.

Beim Einsteigen in den Tender gab es dieses Mal keinerlei komische Diskussionen oder Anfeindungen. Alles ging reibungslos von statten und kurze Zeit später sind wir in den kleinen Hafen von Jutai eingelaufen. Alleine das war schon ein Erlebnis; sowohl für uns als auch wohl für die Einwohner von Jutai. Im Hafen lagen einige der schmalen Longboote und auch einige andere Schiffe die mehr oder weniger seetauglich aussahen.

Ich hatte nach den Aussagen der Plantours Mitarbeiter auch eher erwartet, dass wir direkt von Kindern des Dorfes umringt werden die gerne Süßigkeiten oder andere Geschenke haben möchten. Das war aber gar nicht der Fall. Wir wurden eher beobachtet, weil wir für die Leute hier genauso fremd scheinen wie sie für uns. Teils mit interessiertem und teils skeptischem Blick wurde unsere Wanderung den kleinen Hügel vom Hafen in den Dorf hinauf beobachtet.

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Ich habe bei unserem Gang durch das Dorf innerhalb unseres Ausfluges auch etliche Fotos gemacht. Allerdings anders als die meisten Leute hier an Bord. Und wurde vorher immer wieder gesagt, dass man bei solchen Ausflügen bitte nicht einfach so die Leute fotografieren soll, sondern sie mit Gesten und Blicken „fragen“ soll, ob man sie fotografieren darf. Das ist ja auch vollkommen richtig wie ich finde. Wir wollen ja zu Hause im Garten auch nicht einfach eine Horde Touris stehen haben die uns ungefragt wild fotografieren.

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Hier war es allerdings so, dass die Leute wild zu den Kindern und auch Erwachsenen in den Vorgarten gingen und erst ein Foto machten und dann gönnerhaft Süßigkeiten, andere Geschenke oder sogar Geld gaben. Es ist auch nicht so, dass die Dorfbewohner in Baströckchen um einen Totempfahl herumtanzen. Sie leben zwar anders als wir uns das vorstellen können, aber trotzdem scheint fast jeder ein Smartphone zu besitzen und ein -der Hitze und der Abgeschiedenheit angepasstes- normales Leben zu führen.

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Eine kleine Gruppe der Dorfbewohner hat sich dann auch mal direkt kurz über die weißen Besucher lustig gemacht die jeden Strauch und jedes Lebewesen wild fotografierten. Sie hatten mein vollstes Verständnis. Daher schwankte ich auch während unseres Besuches in Jutai immer wieder zwischen selber wild fotografieren wollen, weil eben doch alles sooo anders ist und dem Wunsch sich für viele der wilden Fotografen entschuldigen zu wollen. Ich habe mich dann mit mir selber darauf geeinigt, dass ich nicht einzelne Leute, sondern eher komplette Szenerien fotografieren will und den Einwohnern mit einem freundlichen und offenen Lächeln und einem ebenso freundlichen „Buenos Dias“ begegne. Christian meinte zwischendurch ich würde mit meiner super freundlichen Art etwas für das deutsche Ansehen in dem Dörfchen tuen. Ich hoffe es 😉

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