Stadtrundfahrt Manaus

Vor unserer Stadtrundfahrt, die um 14 Uhr begann, hatten wir noch Zeit sowohl im Restaurant unser erstes Mittagessen an Bord zu genießen, als auch unsere Koffer schon auszupacken und sogar kurz von Bord zu gehen und eine Wechselstube zu suchen. Eine Wechselstube haben wir leider nicht gefunden, aber den Reiseleiter der uns im Bus vom Flughafen zum Schiff begleitet hatte. Den habe ich einfach angesprochen und gefragt wo wir wohl Geld wechseln können. Da es sich „nur“ um 50€ handelte die wir erstmal wechseln wollten, war einer seiner Kollegen ganz cool und so konnten wir bei seinem brasilianischen Kumpel unser Geld gegen 150 brasilianisch Real tauschen. Viel besser wäre der Kurs sonst auch nicht gewesen.

Brav mit Sonnenschutz eingecremt und ausgerüstet mit Kamera, Tuch gegen die Klimaanlagenkälte im Bus und Hut bzw. Cap ging es dann auf in den ersten der bereitstehenden Busse für die Stadtrundfahrt.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Das erste Ziel war der Markt der eigentlich nur ca. 500 Meter vom Hafen entfernt liegt 😉

Was wir beide daran allerdings besonders „schön“ fanden, war, dass es sich um einen Fischmarkt handelte. Wir stehen ja nun mal nicht so auf Fisch, aber dann noch in der brasilianischen Hitze und Luftfeuchtigkeit einen Fischmarkt besuchen… nun ja, es roch schon ziemlich. Laut späterer Aussage unseres Reiseführers roch es dort quasi gar nicht, weil wohl sowohl morgens vor dem Markt, als auch nachmittags nach dem Markt die örtliche Feuerwehr kommt und mit ihren fetten Feuerwehrschläuchen einmal alles abduscht. Wir fanden es trotzdem beide ekelig. Vielleicht auch weil dort überall noch Fischreste rumlagen und man aufpassen musste wo man hintritt.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Nach dem Fischmarkt ging es ein paar Meter zu Fuß weiter zu einer anderen Markthalle. Dabei handelte es sich um die alte Markthalle die wieder aufgebaut worden ist und nun vielerlei Stände mit Käse, Früchten, Gemüse, Gewürzen, Schmuck, Hüten und Krimskrams beherbergt.

Viel cooler fanden wir den vor der Halle aufgebauten riesigen Weihnachtsbaum 🙂

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Danach ging es weiter zum heutigen Gouverneursgebäude in das wir eigentlich auch rein gehen sollten. Das Haus gehörte früher einem durch den Kautschuk-Boom sehr reich gewordenen Mann, der beim abebben des Booms all sein Geld etc. nahm und abgehauen ist.

Leider konnten wir in das Gebäude nicht rein gehen, weil sich wohl der Gouverneur höchstpersönlich angemeldet hatte für den Nachmittag und uns Touris dann kein Eintritt mehr erlaubt war.

Unser Guide hat dann kurzerhand seinen Plan geändert (sofern er überhaupt einen hatte, was wir zwischendurch auch angezweifelt haben) und wir sind dann weiter gefahren.

Der nächste Stopp war dann ein altes Polizeigebäude, obwohl dort heute wohl mehr untergebracht ist als nur Polizei. Als wir an einem Platz in der Nähe aus dem Bus gestiegen sind, haben wir fremd aussehenden Touris recht viel Aufmerksamkeit erregt, was sogar dazu führte, dass wir fotografiert wurden. Schon witzig und auch irgendwie schön, dass man hier anscheinend noch nicht so überladen von Tourismus ist.

Vor dem Gebäude stand ein wohl recht alter Kautschukbaum an dem unser Reiseleiter stehen blieb und erstmal einiges über Kautschuk an sich erzählt hat. Als wir da so standen kam eine Brasilianerin vorbei der irgendwas an unserem Guide, unserer Gruppe oder der Situation nicht gefiel. Oder sie hatte einfach nicht alle Enten auf dem Teich… ich denke das dürfte es gewesen sein. Sie motzte jedenfalls lautstark vor sich hin und erzählte und gestikulierte… ich hab sie dann einfach fotografiert 😉

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Anschließend ging es weiter zum Theater bzw. Oper. Das Gebäude ist 1896 eingeweiht worden und war allerdings zwischendurch durch Geldmangel relativ heruntergekommen und auch teilweise durch die brasilianische Bevölkerung „ausgeräumt“ worden. Anfang des 20sten Jahrhunderts hat das Militär das Gebäude dann wieder aufgebaut und wohl angeblich alles was bis dahin rausgeklaut worden war wieder „eingesammelt“. Jedenfalls ist das Gebäude heute wieder wirklich schön hergerichtet. Inkl. Originalvorhang an der Bühne und fetten Muranoglas Kronleuchtern die jeder mit mind. 2 Millionen Dollar versichert sind.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Was das ganze etwas getrübt hat war, dass wir inzwischen unendlich müde, schlapp und entkräftet waren und es dazu natürlich auch noch gut knackig warm war und uns die stickige schwüle Luft in dem Gebäude dann echt zu schaffen machte. Umso erfreuter waren wir, als wir dann die Gebäudebesichtigung beendet hatten und dann an einem größeren Platz auf unseren Bus warteten.
Zu unserer größten Freude gab es an dem Platz einen kleinen Stand, der sogar eiskalte Cola vorrätig hatte. Was glaubt ihr wie wir uns vor allem Christian sich gefreut hat?! 😉

Anschließend war unsere Stadtrundfahrt auch schon beendet und wir fuhren durch die engen Straßen von Manaus wieder zurück zum Hafen. Unter anderem auch vorbei an brüchigen Gebäuden und halb abgerissenen Favelas, den Dörfern aus Wellblechhütten, von denen viele wegen der WM dem Erdboden gleichgemacht worden sind.

Auf dem Weg zurück zum Hafen haben wir permanent Ausschau gehalten, ob wir noch irgendwo einen Kiosk oder Lebensmittelladen sehen, bei dem wir was kaufen konnten? Genau: Cola zero 🙂

Allerdings ist soetwas wie ein Lebensmittelladen in Manaus wohl eher nicht üblich. Wir sind nach dem Aussteigen am Hafen trotzdem runter vom kleinen Hafengelände und in die „Fußgängerzone“ im Zentrum von Manaus gegangen. Allerdings sind das hier eher kleine verwinkelte Gassen bei denen man bzw. ich sehr schnell den Überblick verliert wo man genau grad ist und wo entlang man wieder zurück muss. Ist aber nicht so wild, denn zum Hafen geht es immer nach unten 😉

Wir sind also vorbei an allen möglichen, für uns Deutsche eher merkwürdigen, Läden und Buden. Da gibt es in dem einen Laden Toiletten im Schaufenster, daneben Klamotten, daneben einen Laden mit Handyhüllen, dann einen Laden mit Waschmaschinen und Fahrrädern und inmitten der Gassen verkaufen Händler aus Styroporkisten gekühltes Wasser oder schneiden eine frische Melone auf und verkaufen die einzelnen Stücke. Wir haben alles Mögliche und Unmögliche gefunden, aber nicht einen einzigen Laden in dem man Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfes hätte kaufen können. Als wir quasi schon aufgegeben hatten, kamen wir an einem kleinen Imbiss vorbei. Wir also rein in das Ding und mit Händen und Füßen nach Cola zero gefragt und tatsächlich hatten sie welche! Welch Freude! Christians mit den Finger angezeigte 3 hat man aber eher nicht verstanden und uns genau eine Dose gegeben. Christian zeigte dann noch mal die 3 Finger woraufhin wir dann noch mal eine Dose bekamen. Entkräftet und entmutigt haben wir aufgegeben, die beiden Dosen bezahlt und sind halb glücklich wieder in Richtung Hafen abgedampft.

Der Rest des ersten Tages war jetzt nicht wirklich spannend. Wir haben die erste Dusche nach der langen Anreise und dem ersten Ausflug unglaublich genossen und sind dann pünktlich um 19:15 Uhr zum Abendessen gegangen. Hier an Bord, das finden wir leider nicht so richtig gut, gibt es nämlich genau eine Essenszeit und diese dann auch noch mit festen Tischplätzen. Wir mögen es nicht so gerne sowohl nur eine einzige Essenszeit zu haben, noch finden wir es richtig klasse an einem fest zugewiesenen Tisch mit immer denselben Leute zu essen. Die Alternative dazu ist das Buffetrestaurant. Aber wir wollen uns an dieser Stelle auch nicht wirklich beschweren, denn das Ehepaar mit dem wir uns den Tisch teilen ist recht nett und die Essenszeit ist bisher gegen 19 Uhr gewesen, was wir für in Ordnung halten.

Nach unserem ersten Abendessen sind wir dann um etwa 21 Uhr einfach nur noch platt ins Bett gefallen und nach ca. 2 Sekunden tief und fest eingeschlafen.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas
(Iberostar Grand Amazonas)

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