Als wir morgens bei Marmaris angelegt hatten und Christian, wie eigentlich immer, als erster von uns beiden einen Blick vom Balkon auf die Anlegestelle wirft, höre ich nur ein begeistertes „oooooh“ und „aaaaaaah“ und auch ein „wie cool ist das denn?!“.
Hier der Ausblick der Christian so begeistert hat:
Klasse, oder?!!!
In so einem tollen Yachthafen haben wir bisher noch nie angelegt. Wie auch?! Normaler Weise sind wir ja mit schwimmenden Riesenschiffen unterwegs, die viel zu groß sind für so einen „kleinen“ Hafen. Das ist unter anderem auch ein Grund warum wir unbedingt mal mit einem „kleineren“ Schiff unterwegs sein wollten. Wie „klein“ der Hafen dann wirklich ist sollte sich in der kommenden Stunde Fußmarsch noch zeigen 😉 So lange hat es nämlich fast gedauert bis wir an den normalen Stränden und Läden angekommen waren.
Vorher sind wir allerdings ganz gemütlich an den unzähligen Restaurants und Bars vorbei geschlendert und haben uns von der Sonne regelrecht braten lassen. Es war wirklich unglaublich warm bzw. eher heiß!
Zwischendurch haben wir immer mal wieder gestoppt, weil Christian entweder Emails lesen/beantworten musste oder telefonieren musste.
Als Chef muss man halt auch im Urlaub für wichtige Themen und Rückfragen zur Verfügung stehen. Chefs eben 😉
Aber auch Chefs machen mal ne Pause und genießen mit ihrer Liebsten ein kühles Getränk in einer Strandbar
Der Ausblick am Strand auf die umliegenden Berge war ebenfalls absolut gigantisch!
Wir haben dann noch geschaut, ob wir uns ein Quad leihen wollen. Haben uns dann allerdings dagegen entschieden, weil ich meinen Führerschein zu Hause gelassen habe und zu zweit auf einem Quad fahren wahrscheinlich nur der halbe Spaß ist 😉
Außerdem schien uns Marmaris irgendwie etwas ausgestorben. Viele Läden waren geschlossen und viel los war auch nicht. Als wir dann in die für die Türkei typische Einkaufsmeile abgebogen sind und auch in einem der Läden genauer geschaut haben (wie günstig hier doch die Markenkleidung ist… komisch… ;)) wurde uns auch der Grund genannt: Bayram. Quasi die türkischen Weihnachten. Ok, das erklärt dann einiges.
Da wir sowieso ein wenig schlapp waren und uns gerne einfach an den Pool legen wollten, um das tolle Wetter zu genießen, haben wir uns auf den Rückweg zum Schiff gemacht.
Apropos Schiff: hier noch einmal ein Bild vom Schiff. Ausnahmsweise 😉
Also gesagt getan: ab aufs Schiff und dann ab an den Pool. Während Christian sich noch ein wenig um die Projekte, um die Mitarbeiter, die Kunden und unseren Blog kümmerte, wurde ich von Charlotte angesprochen. Charlotte ist eine ältere Dame (etwa Ende 70), die mich fragte, ob sich mein Mann evtl. gut mit Handys auskennen würde; sie hätte da ein Problem. Nett und hilfsbereit wie ich nun mal bin, habe ich Charlotte gebeten sich doch auf den freien Liegestuhl neben mir zu setzen. Ehrlich gesagt hatte ich eigentlich Angst, dass sie nicht so lange stehen kann, bzw. mir auf den Schoß kippt. Nun denn. Charlotte setzte sich hin und begann mir ihre Probleme mit dem Handy zu schildern. Nebenbei durfte ich noch große Teile ihres Lebensweges und ihrer aktuellen Lebenssituation erfahren… eine gute Stunde saß ich also mit Charlotte am Pool hörte mir ihre Sorgen an und erklärte ihr wie man mit ihrem Handy SMS schreibt. Zusammenfassend kann ich sagen, dass Charlotte ein sehr gebildete, für ihr Alter ziemlich coole Person ist, die gerne reist, offensichtlich auch ganz gut betucht ist und mich als nette und sehr hilfsbereite „Dame“ in ihrer ersten SMS an ihre Tochter Sabine bezeichnet. Auf jeden Fall habe ich gestern eine Dame sehr glücklich gemacht und quasi eine neue Freundin hier an Bord gefunden 😀 Einen Drink möchte sie uns auch auf jeden Fall noch ausgeben 😉
Dann war auch so viel Zeit vergangen, dass wir uns schon für das Abendessen fertig machen mussten. Dieses Mal ging es wieder in das Albert Bali Restaurant, also das „normale“ Restaurant hier an Board. Wir haben uns einen sehr schönen 4er Tisch ausgesucht und wurden direkt sehr freundlich begrüßt. Nachdem wir einen ersten Blick auf die Karte warfen, schauten wir uns beide an und fingen an darüber zu reden, dass wir dann „wohl ein Problem“ haben. Es war einfach nichts auf der Karte zu finden was wir beide mochten. Das hat eine der Bedienungen mitbekommen und fragte, ob sie uns bei der Lösung des Problems helfen kann. Das nennen wir doch mal Service. Sie hätte das ja auch einfach ignorieren können. Hat sie aber nicht, sondern wollte wirklich gerne helfen und reichte uns dann die vegetarische Karte. Dort sind wir dann auch fündig geworden und haben uns ein wirklich leckeres 5-Gänge Menü zusammen gestellt. Ich hatte erst einen Mangococktail, dann eine super leckere Tomatensuppe mit Mozzarella, danach einen frischen Salat mit gebratenen Pilzen, dann eine riesige Portion Gemüselasagne und als Dessert einen Früchteteller.
Christian begann mit Kräuterfrischkäse und Cherrytomaten, danach ebenfalls die Tomatensuppe und auch danach den Salat, dann rosa gebratenes Kalbsfilet mit einer, ich zitiere: „grandiosen Rotweinsauce“ und abschließend eine tolle Käseplatte. Dieses Mal ohne dass er sich den Käse aussuchen konnte. Aber die Auswahl war wohl trotzdem gut 🙂
Mir wollten man anstatt der Gemüselasagne erst Pasta mit Garnelen servieren. Das sah sehr lecker aus nur leider finde ich es nun mal nicht sonderlich lecker und bestellt hatte ich es auch nicht. Das war der Bereichsverantwortlichen dort so peinlich, dass wir wohl für den Rest der Reise einen Stein bei ihr im Brett haben. Das zeigte sich dann auch daran, dass sie uns heute Morgen direkt beim Frühstück fragte, ob wir eine angenehme Nacht hatten 😉 Hatten wir 😀 und mega lecker gegessen hatten wir auch.
Nach dem Essen, auf dem Schiff ist ja eher nichts los, sind wir dann aufs Zimmer und haben die Aussicht auf den abendlich beleuchteten Yachthafen genossen. Wunderschön!
Toll, oder? Hach, wir haben es genossen dort zu sitzen und die laue Sommernacht zu inhalieren 😀