Wir haben uns sehr auf die Kreuzfahrt mit Princess gefreut, da sie in der gleichen Liga spielen sollen wie Celebrity. Da wir Celebrity ganz toll finden, haben wir uns extrem auf Princess gefreut und wurden bitte enttäuscht.
Wir haben jetzt nicht jeden Bereich verglichen, wir waren ja im Urlaub. Sachen, die uns negativ aufgestoßen sind, finden andere vielleicht gar nicht schlimm. Wir möchten ja niemanden von Princess abbringen. Wir hoffen für alle anderen, dass wir einfach nur Pech hatten….
Hier nun ein paar Punkte, die uns persönlich und subjektiv aufgefallen sind:
Einschiffung:
Hier hatte Princess einen unglaublich schlechten Start! Wenn Christian etwas nicht mag, ist es in Schlangen zu stehen. Hier war die Schlange schon mehrere hundert Meter lang und wand sich mehrfach. Etwas zur Ehrenrettung muss man sagen, dass laut Dokumente das Einchecken erst um 12:30h anfangen sollte. Aber ehrlich, warum schaffen es andere Kreuzfahrtlinien um 12:00h schnell einzuchecken? Der ganze Eincheckprozess hat unglaubliche 2 Stunden gedauert. Damit ist Princess auf einer Stufe bei uns mit MSC. Nur mussten wir bei MSC im kühlen Kiel warten und hier in Miami bei 30 Grad und einer hohen Luftfeuchtigkeit.
Bei Celebrity waren wir bisher immer nach ca. 15 Minuten an Bord. Auch so um 12:00. In der Woche danach hat es bei Royal Caribbean in FLL nur 5 Minuten gedauert.
Kein guter Start.
Seenotrettungsübung:
Immer noch ein wenig angenervt vom ewigen Anstehen beim Einschiffen ging es zur Rettungsnotübung. Auch hier war es eine Katastrophe. Mehrere Hundert Leute mussten sich bei unserer Musterstation in Reih und Glied aufstellen. Mehrmals mussten die noch fehlenden Seepässe gescannt werden. Warum stand den ein Mitarbeiter am Eingang und scannt, wenn er nicht alle erwischt? Das Schlimmste war aber, dass entweder die Klimaanlage nicht funktionierte oder die Menschenmasse nicht abarbeiten konnte. So standen wir da erst einmal 10 Minuten in stickiger Hitze und haben gewartet. Das war kein Spaß, zum Ende waren alle Passagiere in unserer Musterstation durchgeschwitzt.
Bei Celebrity war unsere Musterstation immer in einem Restaurant. Dort konnte man relaxt am Tisch sitzen(!) und die Klimaanlage funktioniert. Legendär ist bei uns der Ausspruch des Kapitäns der Silhouette „Im Falle einen Notfalls bekommen Sie die Anweisungen von mir. Sollte ich dies nicht können, dann vom ersten Offizier. Sollte auch er nicht die Möglichkeit haben….naja….dann hatten Sie schon bessere Tage“.
Buffetrestaurant
Ok, die Caribbean Princess ist ein älteres Schiff mit einem älteren Layout, auch im Buffetrestaurant. Aber die Preise sind auch nicht anders als auf neueren Schiffen, dann kann ich auch einen entsprechenden Standard erwarten. Hier war er definitiv nicht so.
Wie ich in einem Blogeintrag geschrieben habe, war der Besuch des Büffetrestaurants ein dreischichtiges Problem. Erst einmal mussten wir einen Platz finden, das war schon kaum möglich. Gegen Ende der Kreuzfahrt wurde es allerdings besser.
Hat man dann einen Tisch ergattern konnte, dann kam das zweite Problem zum Tragen:
Besteck! Grundsätzlich für eine Premiumlinie ein guter Gedanke, dass auch im Büffetrestaurant die Tische eingedeckt sind. Dann muss es aber auch klappen. Nie (!!) haben wir einen eingedeckten Tisch bekommen, jedes Mal mussten wir, nachdem wir einen Tisch ergattert haben, uns auf die Suche nach Besteck begeben und von einem anderen Tisch. Es gab pro Sektion scheinbar nur ein Mitarbeiter für das Eindecken zuständig war, so konnte auch kein anderer Mitarbeiter helfen.
Hatte man sich soweit sortiert ging es meistens in die nächste Schlange (zumindest zu Beginn der Kreuzfahrt) vor dem Büffet. Auf Grund des schlechten Layouts wurden die Leute nur in Kontingenten in den Buffetbereich gelassen.
Die Auswahl war wirklich sehr begrenzt. Naja, wegen dem Layout, war wohl mehr nicht möglich. Das Essen selber war gut.
Die Woche danach auf der Vision of the Seas hatten wir im Büffetrestaurant keine Probleme. Immer gab es einen freien Tisch. Ok, das Besteck musste man selber vom Büfett mitbringen, aber das macht man sehr gerne, wenn es dem Ablauf dient. Das Buffet hatte sehr viel mehr Auswahl, sicherlich war das Essen einfacher, aber dabei trotzdem gut und wenigstens hat man Essen bekommen;-)
Bei Celebrity war das Essen immer super und der Rest wie bei Royal Caribbean.
Das Highlight war häufiger bei Princess, dass man sein Mittagessen z.B. auf der linken Büffetseite begonnen und man musste für das Nachtisch auf die andere Büffetseite wechseln, da man mittlerweile diese Seite des Büffets geschlossen hat. Echt nervig.
Anytime / Select Dining / MyDining
Am ersten Abend, erheblich ernüchtert von den ganzen Schlangen standen wir beim Anytime Dining vor dem Coral oder Island Restaurant (wir wissen nicht mehr was war:)) in einer Schlange *Juhuu* Die Organistation hier hat den Vogel abgeschossen. Unser geflügelte Ausspruch auf diese Kreuzfahrt wurde „Would you mind sharing….“ Es gab kaum Zweiertische, für uns eine erhebliche Qualitätseinbuße. Wollte man nicht „sharen“ bekam man einen Pager und durfte wieder warten. Wie nervig. Die Organisation war hier einfach eine Katastrophe. Der Maitre d’Hotel ging für jede Anfrage nach einen Tisch wieder los und suchte sehr relaxt visuell nach einem freien Tisch. Unterhielt sich während er suchte dann auch noch mit dem ein oder anderen, während der Passagier am Eingang….wartete (naja, er war ja nicht alleine, gab ja immer eine Menge Leute in der Schlange)
Sowohl bei Royal Caribbean, bei Celebrity und NCL geht das ganze reibungslos indem ein Mitarbeiter permanent technisch die freien Tisch an den Eingang meldet. Nur bei Princess geht das scheinbar nicht.
Besser wurde es, als wir in das andere Restaurant wechselten, wo der Maitre d’Hotel nicht sein Unwesen treiben konnte. Da haben wir wenigstens immer Zweieiertische bekommen, oder ein 4er Tisch für 2.
Essensqualität/-Auswahl
Grundsätzlich war die Qualität gut, aber uns persönlich hat die Auswahl bei Celebrity für unseren persönlichen Geschmack viel besser gefallen. So gab es bei Celebrity (und auch Royal Caribbean) Rindersteaks immer als Standard in guter (RCL) und sehr guter (X) Qualität. Bei Princess leider nicht.
Außerdem war den Waiter bei Princess auch ziemlich wurscht, ob es geschmeckt hat und ggf. etwas auf den Teller ist.
Noch immer erinnern wir uns gerne an diverse Situationen bei Celebrity: „‘ok‘ is not ‚ok‘ for me“, „‘ok‘ is not good enough“. Und es wurde überhaupt nicht diskutiert und es gab ein neues Steak, oder was auch immer….Bei Princess hat es den Waiter überhaupt nicht interessiert. Ein Maitre hat mal gefragt, ich habe ihm mitgeteilt, dass es nicht so toll ist und er fragte wie ich das Steak bestellt hätte. Ich sagte im Medium-Rare und sagte ihm ebenfalls, dass das Steak eher Well-Done sei. Er sah sich das Steak an und stimmte mir zu. Puh, da hab ich aber Glück gehabt, dass er es auch so gesehen hat…..
Des Weiteren fehlte Heike und mir diese eine Sekunde, die bei einer Bedienung alles ausmacht. Diese eine Sekunde Aufmerksamkeit für den Gast. Der hat bei Princess gefehlt.
Noch immer ist Celebrity für uns hier der Standard, den wir nie wieder irgendwo erlebt haben. Wir erinnern uns an Situationen im Restaurant wo die Getränkebedienung uns reinkommen gesehen hat und kaum das wir saßen, standen unsere Fanta und Cola Zero auf dem Tisch. Das war kein Einzelfall. Ebenso z.B. im Theater: Sobald uns der eine Mitarbeiter gesehen, hat er „unsere“ Getränke gebracht.
Princess hat sich in diesem Bereich dadurch ausgezeichnet, dass wir jedes mal mit der Bedienung diskutieren mussten, ob es auf dem Schiff Fanta gibt oder nicht….(es gab Fanta, nur wusste dies kaum jemand). Eine Bedienung hat uns dann noch belehrt, dass Sie schließlich seit 3 Jahren bei Princess sei und es keine Fanta gebe, was soll man da noch sagen….?
Ausflugsbuchungen
In Europa machen wir normalerweise Individualtouren, selten buchen wir über das Schiff. Ist aber natürlich schon vorgekommen und wir hatten noch nie Probleme.
Anders bei Princess: Hier wollten wir eigentlich in jedem Hafen ein Ausflug buchen. Nie wäre uns in den Sinn gekommen, dass wir die Ausflüge weit, weit im Voraus hätten buchen müssen.
Auf dem Schiff angekommen lag auch schon das Ausflugsprogramm bereit. Na, dann mal los unsere Ausflüge auszusuchen…Aber was war das? 95% der Ausflüge waren bereits „sold out“. hallo? Wir waren keine Stunde auf dem Schiff und alle Ausflüge weg? Spätestens hier hat Princess bei uns wirklich verloren!
Wenn ich schon vor der Kreuzfahrt weiß, dass alle Ausflüge ausgebucht sind, kümmere ich mich doch um die Aufstockung des Kontingentes. Speziell weil es in der Karibik im Juni Nebensaison ist und nicht 10 Schiffe gleichzeitig in den Häfen stehen.
Also hier waren wir wirklich fassungslos. In meiner ersten Ausbildung habe ich gleich in der ersten Woche gelernt. Am schlimmsten ist der nicht generierte Umsatz, wenn der Kunde kaufen wollte, aber wegen unserer Unfähigkeit dies nicht konnte. Tja Princess……wir hätten schon ein paar Euro-Fünfzig bei Euch gelassen..hätten…
Café
Heike ist Ihr Kaffee wichtig. Gerne erinnern wir uns an das Al Bacio, wo wir uns relaxt bei Violinen Musik in die Ohrensessel gesetzt, keine wenig Sekunden später kam eine Bedienung und hat die Bestellung aufgenommen.
Bei Princess: Keine Bedienung, man musste sich (mal wieder) in eine Schlange stellen und Starbucksmäßig sein Kaffee abholen. Grundsätzlich kein Problem, bei RCL haben wir es auch so gemacht. Nur hat RCL 4 Sterne und da war nie eine Schlange.
Man konnte sich dann mit seinem Pappbecher in das Centrum setzen können, aber gemütlich ist was anderes…Schade.
Wir werden auch in Zukunft ggf. mit Princess fahren, aber sicherlich nicht, wenn wir uns „etwas Besonderes“ gönnen möchten. Wir haben für uns Princess noch hinter NCL und RCL einsortiert. Aber immerhin noch vor MSC😉 Wenn der Preis also entsprechend stimmt, dann gerne wieder mit Princess😉