Fazit mit der MS Hamburg im Amazonas

Ein tolles Produkt!

Wie immer gibt es Kritikpunkte, auf die wir gleich eingehen möchten, aber grundsätzlich ist dies genau das Produkt, was wir erwartet haben!

Die MS Hamburg wirbt mit den ausgefallenen Routen, wofür sie ja auch gerade einen Award bekommen hat. Ohne Zweifel ist die Route von Manaus am Amazonas lang, wo man normalerweise mit einem Schiff nicht lang kommt für uns das ausschlaggebende Kriterium für das Buchen der Reise, das zeichnet, unserer Meinung nach das Schiff aus.

Ganz wichtig ist auf einem Schiff natürlich das Essen ;-). Auch hier waren wir sehr zufrieden. Die MS Hamburg ist ein 3 Sterne Schiff, uns war vor der Reise bewusst, dass es keine Hummer und Kaviar geben würde. Es gab sicherlich günstigere Ware, aber mit Sicherheit immer noch hochwertiger als es bei uns zu Hause regelmässig geben würde. Es gab gute deutsche Hausmannskost. Und ganz wichtig: Alles was es gab, war gut gemacht! Hat sehr gut geschmeckt.

Ein Kritikpunkt zum Essen: Sellerie! Der Chefkoch muss irgendwo günstig einen Sonderposten Sellerie bekommen haben und wirklich in jedem Salat war nun Sellerie drin *puh*

Die Essenszeiten waren fest, d.h. zu jeder Mahlzeit gab es eine Durchsage des Maitre und die Massen stürmten die Restaurants. Das fanden wir sehr antiquiert und kann man sicherlich mit mehr Flexibilität lösen (Select Dining, MyDining etc.). Aber für die 11 Tage konnten wir damit leben.

Der Service war wirklich sehr gut. Wir wurden überall von den Mitarbeiter von Ligabeu freundlich empfangen. Es ist toll, wenn die Getränkekellner nach 2 Tagen wissen, was wir gerne trinken und die Getränke stehen schon auf dem Tisch, wenn man kommt (feste Plätze beim Abendessen). Der Service hier auf dem Schiff kann es, unserer Meinung nach, mit den Großen aufnehmen (für uns die Referenz: Celebrity).

Ein wichtiger Kritikpunkt von Heike: Die Kaffeemaschine im Palmengarten war defekt und so bekam Heike Ihren geliebten Latte Macchiato nur in der Weinbar, die war allerdings immer nur temporär geöffnet und um es für den Passagier noch ein wenig spannender zu machen wechselten die Öffnungszeiten täglich. Mal um 9:30h, dann war man am nächsten Tag wieder um 9:30h da, da machte die Weinbar erst um 10:00h auf. Das nervt. Es war aber ein guter Servicecheck im Palmengarten dort einen Kaffee zu bestellen. Es gab 2 Möglichkeiten: Die Bedienung teilte uns mit, dass die die Kaffeemaschine defekt ist und wir Pech haben (nett formuliert) (Mascha) oder uns wurde mitgeteilt, dass es aber ein Moment dauern würde (und der Kaffee wurde aus der Weinbar geholt (der von uns getestete Rest des Serivcepersonals im Palmengarten).:-)

Die Reiseleitung von Plantours hatte es sicherlich nicht leicht mit einer nicht alltäglichen Route und dort gute Ausflüge zu finden. Es wurde aber super gelöst (im Hintergrund). Was wir zu bemängeln haben, ist die Kommunikation mit den Gästen: Es gab täglich zig Durchsagen (durchaus nervig), der verwertbare Inhalt war aber überschaubar. In den ersten Tagen gab es 2 „Seetage“, man wusste nur leider nicht, wie es weiter gehen sollte. Wir haben schon hochkalkuliert, dass es wohl wirklich wenig Ausflüge werden würden. Warum sagt man in den ersten Tagen nicht: Wir müssen gegen dem Strom fahren und müssen erst einmal Kilometer machen, auf dem Rückweg werden wir dafür häufiger halten. Wenn man uns dies so mitgeteilt hätte, wären wir ruhig gewesen. Des Weiteren wurde erst Abends im Programm, was so ca. gegen 21:00 auf der Kabine war, mitgeteilt, wie der nächste Tage aussehen würde. Da wäre es hilfreich es eher zu wissen. Man konnte sich damit aber arrangieren.

Die Reiseleitung hatte mit den Passagieren aber keinen leichten Job (genau genommen einen ultraharten), aber man könnte sich durch zielgerichtete Kommunikation das Leben einfacher machen…

Ansonsten war man aber auch sehr flexibel. Als wir für Anori geankert haben und das Erkundungsschiff im Ort angelegt hatte, stellte man wohl fest: Nicht wirklich interessant, wir machen lieber Fahrten mit den Zodiacs in den Seitenarmen des Amazonas. Toll!

Und nun leider der größte Kritikpunkt, der uns so nach 7-8 Tagen doch gehörig auf die Nerven ging: Die Mitreisenden! Es wurde permanent gemeckert, gedrängelt und rumgenölt. Das Durchschnittsalter lag sicherlich so bei 70-75. Eigentlich hatten wir damit auf amerikanischen Schiffen kein Problem. Auf der MS Hamburg war es echt anstrengend.

Wir schildern mal 2 Vorfälle die exemplarisch für unendlich viele stehen können:
Abends im Restaurant am Nebentisch:“Und Sie waren bei den Indianern?“, „Ja“, „Und wie war es?“ „War ok“ (Anmerkung: Das war schon das Positivste was man so hörte), „Und hatten die Indianer so Jagdblasrohre?“, „Wir haben keine gesehen…“ (Empörung)“ Was? das war so im Katalog abgebildet, das kann ja wohl nicht wahr sein……“

Das nächste Beispiel war bereits am Flughafen Düsseldorf, am Bahnsteig:
Wir warteten am Bahnsteig auf die Einfahrt des Zuges. Neben uns ein Pärchen aus Düsseldorf. Der Zug hielt und die Tür war genau vor uns. Man verständigte sich per Blickkontakt, wer als erstes einsteigen soll….Da haben wir aber die Rechnung ohne ein älteres Ehepaar gemacht, was sich nun von Rechts an allen vorbeitankten um als erstes in den Zug zu kommen. Das andere Pärchen schaute uns konstaniert an. Wir waren nicht geschockt: Wir sahen die Kofferanhänger von Plantours vom Schiff….. no comment

Das erste was wir zu Hause unseren Eltern (Rentner) gesagt haben: Bitte werdet nicht so…..

Aber ansonsten wiederholen wir uns: Tolles Produkt

Anori oder die unerwartete Zodiac Tour

Am letzten Tag an Bord hatten uns wohl die Reiseleiter bzw. der Kapitän und seine Crew erhört und so gab es dann noch eine Zodiac Tour bei Anori. Ich glaube auch, dass die Gäste insg. danach lechzten noch mal eine solche Tour zu machen und näher am Regenwald bzw. in der Natur zu sein und den Regenwald des Amazonas nicht nur zu sehen, sondern wirklich zu erleben.

Eigentlich war für diesen Tag allerdings etwas ganz anderes geplant. Ursprünglich war geplant, dass wir an diesem Tag, mittags nach dem, Essen gemütlich in ein kleineres Dorf namens Anori an Land gehen. Bevor die Gäste mit Tenderbooten oder Zodiacs an Land gebracht werden, wird allerdings immer erst ein Erkundungsboot mit Leuten der Crew und der Reisleitung losgeschickt, um zu schauen, ob sich ein Landgang „lohnt“ bzw. wie die Verhältnisse an Land sind. Ich denke mal, dass man sicher gehen möchte, dass zum einen dafür gesorgt sein soll, dass für die Passagiere dort an Land alles sicher ist und sie auch schöne Erinnerungen mitnehmen können und zum anderen auch vielleicht um sicher zu gehen, dass man so ein kleineres Dorf auch einfach mal grad so locker mit etwa 350 Passagieren fluten kann 😉

Die genauen Gründe haben wir nicht erfahren und es ist auch nicht anzunehmen, dass es irgendwie gefährlich gewesen wäre, aber nachdem das Erkundungsboot schon eine Weile weg war und wir uns schon fragten was denn wohl los sei, kam die Info, dass das Dorf jetzt „nichts Neues für uns zu bieten hätte“ und man sich entschlossen hätte den heutigen Landgang nicht zu machen. Erste Reaktion: „Öh!? Waaas?“ Als die Kreuzfahrtdirektorin dann aber direkt sagte, dass wir stattdessen eine Zodiac-Tour durch den Amazonas machen würden war meine Reaktion: „Yeeeeeeaaaaaah! Wie geil ist das denn?!?!“

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Allerdings hatte man sich für diese Tour wieder ein kleines organisatorisches „Highlight“ ausgedacht… Es sollte nun nicht nach den ausgegebenen Farbkärtchen gehen, die wir ja nun schon kannten und genutzt hatten. Jeder der gerne eine Zodiac-Tour machen wollte, sollte bitte zur Rezeption kommen und sich dort eine neue Karte mit einer Nummer abholen. Und was war das Resultat daraus? Richtig: alle Leute stürmten aus ihren Kabinen oder von dort wo sie grad waren auf die Rezeption zu und drängelten und moserten, um schnell eine der offensichtlich begehrten Karten zu ergattern. Da hatte unsere Kabinenlage mal einen großen Vorteil… wir waren nicht sonderlich weit weg von der Rezeption 😉

Wir hatten die Nummer 3 für unsere Tour bekommen und fingen direkt an uns in unser Safari Outfit zu werfen und uns Dschungel-Schick zu machen. Ihr wisst schon: die imprägnierten Klamotten und die leckeren Schichten Sonnencreme und NoBite gegen Moskitos.

Kurz danach geht unsere Tour auch schon los und wir stellen uns an, um die etwas schmaler geschnittene Rettungsweste anzulegen und in das Zodiac einzusteigen. Fragt mich nicht genau wie wir das gemacht haben, aber Christian und ich stehen für unsere Gruppe ganz vorne in der Reihe zum Einsteigen. Das bedeutet, dass wir uns auf die allerbesten Plätze im Zodiac setzen können, um die sich andere Leute echt schon gestritten haben. So nehmen wir beide also ganz vorne an der Spitze des Zodiac Platz. Einer links vom Bug und einer rechts und ich habe das fetteste Grinsen überhaupt im Gesicht 🙂

Schon kann es losgehen und der Fahrer des Zodiac steuert mitten in der Mittagshitze auf das Amazonasgebiet beim Dorf Anori zu. Zu der Zeit zu der wir uns im Amazonas befinden, steigt der Wasserpegel der Flüsse und Seen jeden Tag immer noch an, sodass wir mit in teilweise überschwemmte bzw. überspülte Gebiete fahren. Quasi sogar ein großer Vorteil für uns, denn wir können so in ein Gebiet mit dem Boot fahren, dass man sonst gar nicht zu Gesicht bekommt. Die Bewohner des Amazonas Gebietes sind natürlich schon seit ewigen Zeiten daran angepasst und leben ja viel mehr mit und in der Natur als wir das tun. Dementsprechend haben sie ihre Häuser auch entweder schwimmend, auf Pfählen oder auf einem Hügel gebaut. Wir fahren an einigen dieser Häuser vorbei und auch an einigen offensichtlich fischenden Familien. Spannend kann ich euch sagen. Für uns und vielleicht auch für die Bewohner die wahrscheinlich nicht so oft in ihren Schwimmwesten lustig angezogene Touris mit ihren Kameras sehen 😉

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Zu meiner allergrößten Freude nimmt der Zodiac Fahrer zunächst wenig Rücksicht auf das schon etwas höhere Alter einiger Leute an Bord und gibt erstmal so richtig Gas. Ich komm aus dem Grinsen gar nicht mehr raus und würde ihm am liebsten entgegen rufen, dass er noch schneller fahren soll 😉 Christian sieht mein fettes Grinsen von einem Ohr zum anderen und fängt dann auch an zu lächeln, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob er die Geschwindigkeit und den Wind vorn am Bug genauso genießt wie ich. Sein Grinsen spricht aber eigentlich dafür 😉

In einem anderen Zodiac ist der Lektor Niki Nikolaus mit an Bord. Erwähnte ich schon, dass der wirklich so heißt?! Seine Eltern hatten echt Humor ihn so zu nennen. Sagt er auch selber 🙂

Jedenfalls weiß er ziemlich genau wo es schöne Stellen und etwas zu entdecken in dem See gibt und unser Zodiac-Fahrer ist zum Glück so schlau und tuckert immer an die Stellen von denen das andere Boot gerade kommt. So sehen wir zunächst einige Reiher, einige Exemplare der Amazonas-Riesenseerose, ganz viel Regenwald, viele überschwemmte Bäume von denen nur noch die Kronen aus dem Wasser ragen und hören beim langsamen und leisen durch den Fluss gleiten auch die typischen Regenwaldgeräusche. Der Hammer sage ich euch! Der absolute Oberhammer!

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Dann fahren wir quasi mitten in den Regenwald, in dem wir unter den Baumwipfeln einiger überschwemmter Bäume, die teilweise ins Wasser hängen, hindurch und befinden uns in mitten von den Baumwipfeln des Regenwaldes. Am Ende dieser kleinen Abzweigung scheint das Licht leicht durch die Äste und Zweige und ich nehme den Motor des Zodiacs gar nicht mehr wahr, sofern er überhaupt noch an war. Ich muss mich unter einer Liane hindurch ducken und sehe mich mitten in diesem kleinen Schlauchboot umgeben von Regenwald pur. Mein Mund steht quasi offen vor Staunen. Glücklicher Weise erinnert mich Christian daran doch bitte davon auch mal Fotos zu machen. Recht hat er, denn das erleben wir definitiv so schnell nicht wieder.

Wieder aus dieser kleinen Bucht heraus, sehen wir in den Bäumen in einiger Entfernung etliche Reiher sitzen. Wir haben cooler Weise einen anderen Lektor mit an Bord, der quasi grad selber Urlaub auf der MS Hamburg macht, der das auch direkt erkennt. Der Fahrer lenkt das Zodiac in einen weiteren Nebenarm des Amazonas, um uns näher an die Vögel zu bringen. Und als wir um die Ecke gefahren sind, sehen wir vor uns etliche Bäume die voll sind mit den weißen Reihern und ich habe sogar das Glück mit meiner super Kamera einige im Flug fotografieren zu können. Und natürlich freu ich mir wieder den Keks 😉

Auf dem dann folgenden Rückweg zum Schiff gibt der Zodiac-Fahrer noch mal ein wenig Gas und treibt mir wieder das Grinsen ins Gesicht. Christian und ich finden, dass man eigentlich mal eine Zodiac-Tour anbieten könnte auf der Kameras verboten sind und es einfach nur darum geht mit viel Spaß und hoher Geschwindigkeit mit dem Boot zu cruisen. Nur mal so als Anregung 😉

Kurz vor dem Schiff entdecken wir auch wieder einige rosa Flussdelfine. Leider habe ich sie wieder nicht fotografieren können, denn dafür sind sie immer viel zu schnell wieder weg.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Zurück an Bord an Bord war ich quasi erstmal komplett außer Rand und Band, denn das war definitiv der beste Ausflug den wir überhaupt mit den Zodiacs gemacht haben. Ich hab Christian alle paar Sekunden damit genervt, dass das jawohl der Hammer war und hab mich für den Rest des Tages gefreut wie doof 😉 Diesen Rest haben wir dann auch mit schlichten Urlaubsaktivitäten gefüllt wie z.B. am Pooldeck sitzen, lesen, entspannen, essen und es uns gut gehen lassen. Aber das Erlebnis dieser Zodiac-Tour wird uns definitiv noch lange sehr begeistern.

Zodiac Tour am Lago Uará

Der Sonntag fing mal wieder einigermaßen früh an, denn es stand wieder eine Zodiac-Tour an. Mit unserer roten Farbkarte für die Zodiac-Touren und Ausflüge, waren wir heute an zweiter Stelle an der Reihe unsere Tour durch den Amazonas zu machen. Also sind wir relativ früh aufgestanden und haben zugesehen, dass wir erst einmal etwas zu Essen in den Bauch bekommen.

Anschließend haben wir uns direkt fertig gemacht für unsere Zodiac-Tour und uns in die Lounge begeben, denn von dort wurden wir dann weiter in die einzelnen Zodiac Ausflugsgruppen aufgeteilt. Wir mussten nicht sonderlich lange warten und fanden uns recht schnell, wieder ausgestattet mit der leichteren Schwimmweste, an Bord des Zodiacs wieder. Dieses Mal hatten wir allerdings kein großes Glück mit den Plätzen. Die Plätze vorne im Zodiac waren natürlich direkt vergeben und so mussten wir recht weit hinten im Boot Platz nehmen. Richtig schlecht hatte es leider Christian getroffen, der auf der linken Seite des Steuermannes Platz nehmen musste. Er hat so leider weder viel von der Landschaft vor sich sehen können, weil logischer Weise immer der Steuermann im Weg steht und auch seine Bewegungsfreiheit war ziemlich eingeschränkt, weil besagter Steuermann zum Steuern eben auch Platz benötigt. Schön fanden wir die Plätze nicht, aber einer muss ja dort sitzen…

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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So fuhren wir also los, vorbei an einigen fischenden Bewohnern und kleineren Hütten bzw. Häusern in den Lago Uará. Auf dem See angekommen fuhr unser Steuermann immer langsamer und sah sich suchend um. Ich denke der gute Mann wusste einfach gar nicht genau wo die Tour eigentlich lang gehen soll. Kurz Zeit bestätigte sich der Eindruck, denn der Fahrer nahm sein Walkie-Talkie zur Hand und funkte andere Zodiac-Fahrer oder die Kollegen an Bord an. Nachdem das nicht so funktionierte lieh er sich noch das Walkie-Talkie der mit an Bord anwesenden Tanja.

Tanja ist für uns eigentlich die Seele und das Gesicht der MS Hamburg. Auch wenn sie es offiziell nicht ist, so ist sie immer da, wenn irgendwo Ausflüge oder Aktivitäten oder etwas zu tun ist. Und mit immer meinen wir wirklich IMMER. Egal was grad stattfindet, Tanja ist da. Und sie lächelt auch immer, hat ein offenes Ohr für die Gäste und lebt diesen Job offensichtlich mit Leib und Seele.

Zurück zum Thema. Während auch das Funken mit Tanjas Walkie-Talkie nicht so viel zu bringen scheint, begegnet uns ein anderes Zodiac. Die beiden Fahrer tauschen sich kurz aus und schon weiß er wohl wo es lang gehen soll. Wir fahren also weiter recht nah am Ufer über Lago Uará und halten Ausschau nach Tieren. Wovon wir definitiv einige an diesem Tag gesehen haben sind fliegende Fische. Irgendwann ist einer der Fische wohl auch an einem der Gäste im Zodiac abgeprallt 😉 In einem anderen Boot ist wohl sogar aus Versehen an diesem Tag ein Fisch im Boot gelandet. Sie haben ihn dann aber nach kurzer Fotosession wieder ins Wasser entlassen.

Auf dem Rest der Tour haben wir an diesem Tag viel Regenwald gesehen. Sehr viel. Ansonsten leider eher nichts. Einige Vögel in weiter Ferne die über uns hinweg geflogen sind, aber sonst leider nichts. Naja, man kann ja auch nicht immer Glück haben und frei lebende Tiere zeigen sich eben nicht auf Kommando 🙂

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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So sind wir dann nach ca. 40 Minuten Tour wieder zurück aufs Schiff und haben den Rest des Tages das gemacht was wir im Urlaub so machen: ausruhen, lesen, das Ufer des Amazonas beobachten, essen, bloggen und schlafen 😉

Crew Show

Nach dem Abendessen gab es die Crew-Show. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter des Schiffes in ihrer wahrscheinlich eher knappen Freizeit eine Show einstudiert haben. Alleine schon um den Aufwand der Mitarbeiter mit Applaus zu honorieren, lohnte sich also an diesem Abend der Besuch der Show. Zwei Mitarbeiter haben gesungen, meistens sogar recht gut. Eine Gruppe philippinischer Restaurantmitarbeiter lieferte eine Tanzshow inkl. des Gangnam-Style Liedes, andere Mitarbeiter hatten Sketches einstudiert und die Kreuzfahrtdirektorin leitete durch die Show und machte mal mehr, mal weniger gute Witze.

Nachdem wir dann 1 ½ Stunden in der Show gesessen hatten und immer noch kein Ende in Sicht war, haben wir dann beschlossen, dass das was wir gesehen haben dann auch reichte 😉

Amatura

Wie ihr ja wisst, sind wir beide ein klein wenig anfällig was Schnupfen etc. angeht bei ständiger Klimaanlagenluft. Obwohl man sagen muss, dass die Klimaanlage in unserer Kabine und auch ansonsten auf dem Schiff wirklich sehr gut ist, haben wir beide nun leider doch etwas Schnupfen und Halsschmerzen. Christian hat es heute irgendwie etwas mehr aus den Puschen gehauen, sodass ich mich, als wir erstmal etwas ausgeschlafen hatten und in Amatura angekommen waren, alleine auf den Weg mit dem Tender in das kleine Dorf aufmachte. Außerdem hat es etwas geregnet was den ganzen Ausflug nicht unbedingt attraktiver erscheinen ließ.

An Land angekommen habe ich also das erste Mal einen unserer Regenponchos ausprobiert. Toll wenn man von oben nicht mehr so nass wird. Nicht so toll, dass man bei den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit darunter dann so schwitzt und damit quasi so nass wird, als wenn man keinen Poncho anhätte 😉

Da das Dorf recht klein ist und Christian und ich zusammen ja bereits ein, zwei kleinere brasilianische Dörfer gesehen hatten, wollte ich mich auch gar nicht so lange dort aufhalten. In einem so fremden Land alleine unterwegs ist dann doch ein wenig komisch. Auch wenn man ja nicht alleine ist, denn außer einem selber sind noch etwa 200 andere Schiffsgäste an Land 😉 Aber ich denke ihr wisst schon was ich meine. So habe ich mich nur auf den großen Straßen des Ortes aufgehalten und hatte immer andere Schiffsgäste irgendwo im Blick.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Und so hat der Ausflug durch das Örtchen auch wirklich nicht lange gedauert. Das einzig sehenswerte war zum einen ein ca. 7 jähriges Mädchen das in einem großen Saal (evtl. ein Gemeinderaum) mit einladend offener Türe beeindruckend gut Schlagzeug spielte. Das zweite war eine große blaue Kirche mitten im Dorf und das dritte und letzte war der kleine Samstagsmarkt auf dem Früchte, Gemüse und extrem frischer, weil noch lebendiger Fisch verkauft wurde.

Passend für den vorletzten Tender um 12 Uhr war ich dann auch wieder beim Anleger, um auf das Schiff zurück zu fahren. Allerdings hatte ich schon beim an Land gehen gesehen, dass dort ein Krankenwagen stand in dem das Ehepaar saß mit dem wir immer beim Abendessen am Tisch sitzen. Laut den Gerüchten und Gesprächen der Leute, die man hier einfach gar nicht überhören kann, selbst wenn man das möchte, war die Frau gestürzt und hatte sich das Bein oder den Knöchel gebrochen. Der am Anleger anwesende Reiseleiter ergänzte dann die Gespräche und sagte, dass das Ehepaar mit der Schiffsärztin und einem portugiesisch sprechenden Offizier in dem Krankenwagen zum Röntgen ins Hospital gefahren waren. Die beiden wurden nun jede Minute zurück erwartet und mit dem nächsten Tender sollte natürlich zunächst die verletzte Passagierin aufs Schiff zurück gebracht werden. Dass alle an Anleger anwesenden Passagiere dann mit großen Augen zuschauten wie sie die Frau aus dem Krankenwagen holten und transportfähig machten und in den Tender trugen, als sie kurze Zeit später eintrafen, muss ich wohl nicht erwähnen.

Dieser Tender fuhr dann also ohne weitere Gäste wieder zurück zum Schiff und wir warteten geduldig auf den nächsten und damit dann letzten Tender. Als der endlich da war und alle eingestiegen waren, wurde dann noch „netter Weise“ eine Fahrt ein Stück in einen Nebenarm des Amazonas unternommen. Das war wirklich nett gemeint, aber in dem Tender waren ca. 40-50 Leute, die sich dann natürlich alle an die beiden offenen Türen und Fenster drängten, um die evtl. zu entdeckenden Tiere zu fotografieren. Die übrigen 30 Gäste in dem Tender, die keinen Platz an offener Türe oder Fenster ergatterten, mussten sich dann mit der Aussicht aus den, durch das Salzwasser blind gewordenen Scheiben des Tenders begnügen. Und schon war der Unmut etlicher deutscher Passagiere wieder geweckt. Auf das Gemeckere gehe ich mal besser nicht ein 😉

Zurück an Bord und der üblichen Dusche ging es dann auch schon zum Mittagessen. Das Frühstück war wegen des Ausschlafens schließlich ausgefallen. Den Rest des Tages haben wir mit Erkältung auskurieren, ausruhen, lesen und bloggen verbracht. Also mal quasi normale Urlaubszeit 😉

Beim Abendessen haben wir dann von dem Ehemann der verletzten Frau erfahren, dass sie doch leider etwas komplizierter verletzt ist, als „nur“ gebrochenes Bein eingipsen und zusehen das man nach Hause kommt. Die beiden Knochen im Unterschenkel sind so unglücklich gebrochen, dass sie in Deutschland operiert werden und bis dahin am besten liegend transportiert werden muss. Was das an logistischem Aufwand bedeutet, möchten wir uns lieber nicht vorstellen. Auf jeden Fall wünschen wir ihr natürlich, dass sie problemlos nach Hause kommt und die Verletzungen so heilen, dass alles irgendwann wie vorher ist!

Leticia

Das nächste Ziel auf unserer Reise hieß Leticia und liegt in Kolumbien.

Vor ein paar Tagen hatten wir ja einen technischen Stopp in Tabatinga, das zu Brasilien gehört. Leticia liegt direkt neben Tabatinga und gehört bereits zu Kolumbien. Genau genommen sind die beiden Orte wohl inzwischen zu einem Ort zusammen gewachsen und es finden auch innerhalb des Ortes keinerlei Grenzkontrollen statt.

Nachdem wir also morgens gefrühstückt hatten und nach und nach wieder die Gäste mit gebuchten Ausflügen von Land gingen, haben wir uns langsam in unsere Safari Klamotten geschwungen und unsere Schichten Sonnencreme und NoBite aufgetragen.

Heute hätte es zwei Ausflüge gegeben: einmal zu den Huitoto-Indiandern und einmal zu den xxx (Namen vergessen) und vorher auf die Affeninsel. Wir haben uns bewusst dagegen entschieden uns für die Touris bunt angemalte Kolumbianer anzusehen und dafür auch noch pro Nase 180€ zu zahlen. Wie wir hinterher feststellten und von anderen Gästen hörten, war das genau die richtige Entscheidung 🙂

Pünktlich zu unserem Ausflugsbeginn und Einstieg in den Tender begann es auch zu regnen. Wir sind ja mit allem ausgestattet, aber unsere Ponchos hatten wir glatt In der Kabine gelassen. Haben wir ja bisher auch noch nicht gebraucht. Als wir dann 20 Minuten später am (glücklicher Weise überdachten) Anleger ankamen hat es dann auch Regenwaldmäßig gegossen. Beim Aussteigen mussten wir nur einen etwa 5 cm breiten Spalt zwischen Tendern und Anleger durch den Regen und trotzdem war davon das Shirt am Rücken schon komplett nass. So haben wir uns dann erstmal am Anleger einen Sitzplatz gesucht, um den hoffentlich nur kurzen Schauer abzuwarten. Nach ca. 10 Minuten klarte der Himmel dann auch auf, sodass unser Spaziergang durch Kolumbien losgehen konnte.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Schon auf den ersten Metern durch Leticia zeigte sich schon wieder eine komplett anderes Stadtbild und Lebensgefühl als vorher in Iquitos oder Pevas oder so. Erst einmal sind wir einfach losgelaufen und haben von der Hauptstraße aus ein wenig erkundet was es hier so an Läden gibt und was wir vielleicht noch genauer erkunden wollen. So hat uns unsere Erkundungstour auch durch die Nebenstraßen von Leticia geführt; vorbei an diversen Läden, Wohnhäusern, Schrauberwerkstätten für die Motorräder und einigen Garküchen am Straßenrand an denen Fisch und etwas das wie Ratte aussah gegrillt bzw. zubereitet wurde.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Erfreulicher Weise führte uns unser Weg auch an einem Hiper, einem Supermarkt vorbei, der zu unserer großen Freude Cola zero und andere lecker gekühlte Getränke führte. Spätestens da war natürlich klar, dass wir nun unsere verbliebenen 100 brasilianischen Real in kolumbianische Peso tauschen wollten.

Zunächst haben wir aber unsere Tour durch Leticia weiter fortgeführt. Allerdings gab es in diesem Örtchen jetzt nicht so viel zu erleben bzw. gab es hier keinerlei Sehenswürdigkeiten. Das war für uns aber gar nicht so vorrangig wichtig, denn wir finden es einfach am coolsten ein wenig in das normale Leben der Bewohner hineinzuschnuppern und auch mal auf den nicht ausgetrampelten Wegen zu gehen.

Nach unserer kleinen Tour haben wir dann an der Hauptstraße beim Hafen unsere Real in Peso getauscht. Von dem Geld, rund 30€, haben wir zunächst eine geflochtene Tasche gekauft auf der „Leticia – Amazonas“ steht, als Beweis, dass wir bis „ans Ende der Welt“ gereist sind 😉 Außerdem eignete sich die neu erworbene Tasche auch hervorragend, um die ganzen Cola Dosen aufs Schiff transportieren zu können 🙂

Danach also rein in der Hiper Supermarkt und einfach mal die komplette Reihe Cola zero Dosen im Kühlschrank komplett ausgeräumt und es blieb trotzdem noch genug Geld für Snacks und Kekse übrig.

Anschließend sind wir dann dick bepackt mit der vollen neuen Tasche und einer weiteren vollen Tüte wieder Richtung Hafen zum Tender. Und auf dem Weg haben wir echt den allergeilsten Typen des kompletten Urlaubs gesehen und natürlich auch fotografiert. Keine Ahnung ob der Typ ein Kolumbianer oder Brasilianer oder Aussteiger oder alles auf einmal war. Was aber definitiv klar ist, ist dass der gute Mann komplett vollgedröhnt mit irgendetwas war. Er hatte zwei oder drei fette Dreadlocks, sah nicht sonderlich gepflegt aus und schwankte in seinem Tran immer ein klein wenig von rechts nach links und von vorne nach hinten. Das Beste allerdings an ihm war, dass er in der Mitte durch die Nase, durch den Nasenflügel und durch die Nasenwurzel (zwischen den Augenbrauen) eine bzw. mehrere Federn gestochen/gezogen hatte. Der Oberhammer der Typ. Neben seiner Hauptbeschäftigung, dem sich auf den eigenen Beinen halten, unterhielt er sich noch mit einem anderen Kolumbianer, der auch anscheinend irgendetwas intus hatte. Als wir bereits an den beiden vorbei gegangen waren und ich mich erst nicht getraut hatte einfach ein Foto zu machen, dachte ich mir, dass diese Chance eines coolen Fotos nicht wieder kommen wird. So haben wir angehalten, ich bin zu dem Typ hingegangen, um ihn zu fotografieren und Christian hat mich fest im Blick behalten 😉

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Ich habe natürlich mit Blicken und in Englisch gefragt, ob ich ein Foto machen darf. Ich glaub die beiden haben das aber nicht so recht verstanden und ich hab dann einfach fotografiert. Der eine der beiden, der nicht ganz so zugedröhnt aussah, hat dann noch versucht mir irgendwas zu sagen und mich halb in den Arm genommen. Das war dann für mich der Zeitpunkt zum einen meine Tasche festzuhalten und zum anderen schnell und freundlich lächelnd das Weite zu suchen 😉

Wieder an Bord des Schiffes angekommen, war es inzwischen auch schon so spät, dass wir uns bald darauf für den Abend fertig gemacht haben und den Tag ausklingen ließen.

Und nun noch ein paar Bilder vom Schiff (einmal das Bad und die Lounge)
Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Tuk-Tuk Invasion

Heute sind wir in Iquitos gewesen und befanden uns damit insg. 2122 km von Manaus entfernt.

Die meisten Gäste an Bord hatten einen Ausflug gebucht, der eine Stadtrundfahrt und Besichtigung von Iquitos beinhaltete und einen Besuch einer Rettungsstation für Seekühe. Im Nachhinein sind wir sehr froh, dass wir keinen der Ausflüge gebucht hatten, denn wir haben nicht viel Positives über die Ausflüge gehört.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Zunächst wurden alle Gäste die einen Ausflug gebucht hatten mit den Tendern an Land gebracht. Ist ja auch richtig so, denn die haben ja einen vorgegebenen Zeitplan. Danach konnten dann auch alle anderen Gäste an Land gebracht werden. Wir wussten schon aus dem Tagesprogramm, in dem meist die wichtigsten Infos stehen, dass es von dort wo wir anlegen würden bis in die City satte 4 km sind. Ihr könnt euch vorstellen wir begeistert wir darüber waren ohne einen zur Verfügung gestellten Shuttelservice, ohne peruanisches Bargeld und ohne Stadtplan wahrscheinlich zu Fuß bei der Hitze die 4 km gehen zu müssen.

Wir wurden dann also irgendwo in einem Industriehafen (so sah es jedenfalls aus) an Land gebracht und die letzten Gäste die eine Tour gebucht hatten, wurden in die Busse verteilt. Wir standen dann da am Hafen und hatten zum Glück vorher an der Information des Schiffes noch ein DINA4 Blatt mit einem „Stadtplanausschnitt“ ergattert. Mit Hilfe der Reisleiterin Olga, die eine peruanische Reisleiterin fragte, die dann wiederum einen peruanischen Hafenmitarbeiter fragte, konnten wir in Erfahrung bringen, dass wir uns aktuell außerhalb des Gebietes befinden, den der Stadtplanausschnitt zeigte. Wir haben uns dann unserem Schicksal ergeben und haben uns zu Fuß aus den Weg erst einmal aus dem Hafengelände raus gemacht. Dort am Ausgang standen einige Tuktuks (damit meinen wir hier wieder Motorrad-Rikschas) bereit, deren Fahrer Touren etc. anboten. Christian meinte dann: „Ich zeig denen jetzt einfach ein paar brasilianische Real. Vielleicht nimmt er die ja und bringt uns in die City!?“ Gesagt, getan und so haben wir einem Tuktuk Fahrer ein paar Real gezeigt und mit Händen und Füßen nach „Iquitos City“ gefragt bzw. ihm auf dem Stadtplan einen zentralen Ort gezeigt. Zu unserem Glück nickte er und schon saßen wir im Tuktuk auf dem Weg in die City.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Ihr glaubt gar nicht wie breit mein Grinsen gewesen ist bei der spannenden Fahrt in dem Tuktuk. Vorbei an gefühlt hunderten anderer Tuktuks über die holprigen Straßen in diesem kleinen, recht alten und bestimmt nicht TÜV abgenommenem Gefährt 😉 Meine Güte hatte ich einen Spaß und habe wie wild Fotos von den vorbeiziehenden Szenerien geschossen.

Knappe 10 Minuten Fahrtzeit später waren wir dann angekommen und offensichtlich genau da wo wir auch wirklich hinwollten: auf einem großen quadratischen zentralen Platz mit einem Denkmal in der Mitte und dem lauten Geräusch der vielen brausenden und hupenden Tuktuks und Roller bzw. Motorräder um uns herum.

Um den Tuktuk-Fahrer auf dem Rückweg auch bezahlen zu können und uns zwischendurch auch etwas zu trinken kaufen zu können, wollten wir uns als erstes peruanische Sol besorgen. Eine Bank inkl. Automat war schnell gefunden, nur das mit dem Geld abheben klappte weder an dieser noch an der nächsten Bank. Wir hatten zum Glück auch Euro dabei, die wir dann in einer Wechselstube tauschen konnten.

Ohne es genau zu wissen, klapperten wir danach bei unserer ganz eigenen individuellen Tour alle Sehenswürdigkeiten ab: das Denkmal für die Kriegsopfer hatten wir bereits gesehen, die Kirche am Plaza de Armas, die Aussicht am schwimmenden Markt, das Militärgebäude das man eigentlich nicht fotografieren darf und das Eisenhaus Casa de Hierro von Gustave Eiffel. Das Einzige was wir nicht gesehen haben war der Stadtteil Belén der nur aus Pfahlhäusern und schwimmenden Floßhütten besteht und damit das Armenviertel von Iquitos darstellt. Wir haben kurz überlegt, ob wir eine der angebotenen Touren dorthin von lokalen Anbietern mitmachen wollen, haben uns dann dagegen entschieden. Wir hatten auch nicht genügend peruanisches Bargeld und keine Lust noch mal loszugehen, um Euros zu wechseln.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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So haben wir uns in ein ganz passabel aussehendes Restaurant gesetzt in dem die Getränke in verschlossenen Flaschen serviert wurden. Das war uns wichtig, um uns nicht irgendwas einzufangen. Und siehe da, zu unserer großen Freude hatten sie sogar noch eine letzte 0,5l Flasche Cola zero!! 😉

Nach unserer Rast in dem Restaurant, schließlich waren wir auch schon wieder einige Zeit unterwegs gewesen, haben wir unsere Tour durch die Gassen fortgeführt. Beim Überqueren jeder Straße musste man wirklich aufpassen nicht von einem Tuktuk plattgemacht zu werden 😉

Zum Ende unserer Tour hatten wir dann nur noch ein Ziel: endlich wieder ein paar Dosen Cola zero für Christian ergattern. Auf dem Schiff gibt es „nur“ normale Cola oder Cola light und so dürstete es Christian nach den ganzen Tagen doch sehr endlich mal wieder eine Dose Cola zero zu trinken. Wir sind also durch die kleinen Straßen und haben in jedem kleinen Kiosk nach den schwarzen Dosen Ausschau gehalten. Als wir unsere Suche schon aufgeben wollten, hat Christian doch tatsächlich einen peruanischen Supermarkt entdeckt. So einen echten Supermarkt. Sowas hatten wir ja seit unserer Abreise in Deutschland nicht mehr gesehen. Wir also rein und haben doch tatsächlich einige Dosen Cola zero ergattern können 🙂 🙂

Danach reichte es uns auch mit Stadtbesichtigung und so haben wir direkt vor dem Supermarkt einen der vielen Tuktuk Fahrer angesprochen bzw. ihm das Foto gezeigt, das ich vom Namen und der Bezeichnung des Piers gemacht hatte. Ein freundliches Nicken und schon ging die wilde Fahrt durch die Tuktuk Invasion von Iquitos wieder los. Und ich? Ich habe wieder mit einem breiten Grinsen im Tuktuk gesessen und jede Minute der Fahrt genossen.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Zurück auf dem Schiff haben wir uns, wie immer, erst eine kalte Dusche gegönnt und sind dann zum Kaffee und Kuchenbüffet gegangen. Natürlich gibt es hier nachmittags immer schön pünktlich Kaffee und Kuchen 😉

Anschließend, also bis zum Abendessen, haben wir uns noch ein wenig entspannt und einfach den Urlaub genossen.

Pevas

Der Tag heute begann wieder mal sehr ruhig. Wir sind ja schließlich im Urlaub 🙂

Wir haben das Frühstück sausen lassen und sind einfach um kurz vor 10 Uhr in die Weinstube gegangen, weil es dort zum einen den einzigen funktionierenden Kaffeevollautomaten an Bord und Internetempfang gibt. So konnte ich meinen morgendlichen Latte Macchiato genießen und Christian mit ziemlicher Anstrengung seine Emails checken.

Um ca. 12:30 Uhr haben wir den Anker vor dem Örtchen Pevas geworfen, das in Peru liegt und knapp 13000 Einwohner hat. Die wohl echte Sehenswürdigkeit des Dorfes ist das große Haus des Künstlers bzw. Malers Grippa, das er oben auf einem Berg hat bauen lassen und einen großartigen Blick über das Dorf, den Amazonas und den Regenwald bietet.

Um 13:30 Uhr ging es los mit den ersten Tenderbooten rüber zum Anleger des Dorfes. Als wir dort ankamen, war es so wie wir es in Jutai eigentlich erwartet hatten: wir wurden von ca. 20-30 Kindern schon erwartet. Christian und ich haben dann netter Weise erst einmal die anderen Gäste aus dem Tender aussteigen lassen, damit die erst einmal mit den Kindern beschäftigt waren.

Am Ende des Anlegers warteten schon einige Tuktuks, also so eine Art Motorrad-Rikscha auf Kundschaft. Da wir leider kein peruanisches Bargeld hatten, konnten wir auch weder etwas in dem Ort kaufen, noch hätten wir einen der Fahrer bezahlen können. So haben wir den Weg den Berg hinauf in das Dorf im Schweiße unseres Angesichts zu Fuß angetreten. Ein guter Ersatz fürs Fitnessstudio 😉

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Oben angekommen erwartete uns ein großer Dorfplatz mit einer großen Kirche, denn der Ort wurde im 18 Jahrhundert von -wie so oft in dieser Gegend- Missionaren gegründet.

Von der Kirche aus ging es weiter in Richtung des Hauses des Malers Grippa. Wir wurden immer wieder von einigen Kindern mit freundlich kircherndem „Hello“ begrüßt und wieder mal gab es etliche Schiffsgäste die Kugelschreiber, Luftballons oder Süßigkeiten an die Kinder verteilten.

Wir bogen dann irgendwann ab in einen kleinen überdachten und mit Holzplanken ausgelegten Pfad, der uns direkt zum Haus des Malers führte.

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Es ist wohl von ihm selber durchaus so gedacht bzw. nicht unerwünscht, dass die Besucher des Dorfes nicht nur zu seinem Haus, sondern auch mitten in sein Haus gehen. Und damit meinen wir nicht ein kleines Atelier in dem man einige seiner Bilder sehen und auch kaufen könnte. Nein, der gute Mann lässt die Besucher durch seine Ausstellungsräume, sein absolut kreativ chaotisches Atelier und auch sein komplettes Wohnhaus laufen. Der komplette Wohnkomplex (offensichtlich bis auf das Fundament und die unterste Außenmauer aus Beton) ist aus Holz gebaut, extrem verwinkelt und immer wieder gelangt man über eine weitere kleine Holztreppe zu einer weiteren Ebene in diesem Haus. Allerdings bestehen bei dem restlichen Haus nicht nur die Wände und die Treppen aus Holz, sondern auch der Boden. Und außerdem ist das Haus schon ein wenig in die Jahre gekommen und wurde natürlich nicht nach deutschem Standard mit einem Statiker gebaut, sodass man beim Gang durch das Haus immer wieder durch die Spalten der Holzdielen etwas in die darunter liegende Etage schauen kann. Und als wäre das alles nicht spannend genug ist man ja auch nicht alleine in dem Haus, sondern teilt sich die teilweise recht engen Wege mit etlichen anderen durchaus wohlgenährten Rentnern. Der ein oder andere knarrende Holzbalken war da schon zu hören 😉

Christian war auch nicht ganz unglücklich als ich ihm vorschlug, dass ich alleine das Haus von innen besichtige und er einfach unten im Schatten wartet. So habe ich mich, nachdem ich mir das wirklich interessante und chaotische Haus angeschaut hatte, auch noch an den mutigsten Teil gewagt und bin hinauf zu der kleinen Aussichtsplattform über noch mehr Holztreppen gekraxelt. Ich muss aber zugeben, dass ich eine Ebene vor dem höchsten Punkt „aufgegeben“ habe, denn dort schwankte mir das ganze Konstrukt schon genug und die Erzählungen über verrottete Holzplanken ganz oben steigerte mein Vertrauen nicht wirklich.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Insgesamt, so sagte es Christian hinterher absolut treffend, roch es bei und in dem Haus überall so wie es im Detmolder Freilichtmuseum riecht. Und ehrlich gesagt könnte das von der Holzqualität der Bauten auch durchaus vergleichbar sein 😉

So haben wir dann unseren Weg durch das Dorf fortgesetzt. Vorbei an vielen kleinen Wohnhäuser aus Holzbrettern und metallenem Welldach in denen teilweise auch Leute das verkauften was sie selber geerntet oder hergestellt hatten oder aber auch industriell verpackte Lebensmittel; also ein Mix aus allem was man als Bewohner evtl. so benötigen könnte. Wir haben auch die Schule des Dorfes, den Fußballplatz und die örtliche Polizeistation gesehen. Da die Häuser hier keine verglasten Fenster haben und die Bewohner selber neugierig oft vor ihrem Haus standen, konnten wir auch ab und zu einen Blick in die extrem einfachen Häuser werfen. Allgemein, so schien es uns zumindest, ist Pevas ein viel einfacheres Dorf als es Jutai war. Als wir quasi schon halb auf dem Rückweg zum Schiff noch durch eine enge Gasse direkt am Hafen gegangen sind, erschienen uns die Häuser bzw. Hütten schon durchaus wie Slums. Es roch teilweise schon nach einer Mischung aus Abwasser, Abfällen und schlecht gewordenen Lebensmitteln. Aber vielleicht ist es unsere ach so gepflegte europäische Nase, für die diese Gerüche einfach nur fremd sind. Man kann natürlich erkennen, dass das Leben hier viel einfacher bzw. viel mehr in und mit der Natur ist als unseres.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Mit diesem Gefühl und den Gedanken sind wir dann wieder am Anleger in ein bereit stehendes Tenderboot gestiegen und haben uns aufgemacht in unseren verwöhnten und klimatisierten Schiffskokon. Inzwischen hatten einige der Bewohner mit ihren langen schmalen Booten an der MS Hamburg „festgemacht“ und versuchten -auch durchaus erfolgreich- Waren an die Besatzung aber vor allem an die ein- und aussteigenden Gäste im Tender zu verkaufen. Von Schlangenhaut über Halsketten und Basttaschen bis hin zu Bildern (evtl. auch des Malers Grippa?) hatten sie alles Mögliche an Bord ihrer Boote und verkauften was zu verkaufen ging.

Zurück an Bord haben wir das gemacht worauf man sich seit Austeigen in der Hitze freut: duschen 🙂
Anschließend haben wir uns auf das Pooldeck gesetzt, gelesen etwas getrunken und die Erlebnisse noch mal Revue passieren lassen.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Abends haben wir heute mal nicht im Restaurant gegessen, sondern im Buffetrestaurant Palmengarten. Das normale Restaurant hatte heute leider nichts auf der Karte was uns beiden geschmeckt hätte. Die Speisekarte des Tages vom Büffetrestaurant versprach da eine minimal bessere Auswahl. Dort hat es und beim heutigen Abendessen aber leider auch nicht gefallen. Irgendwie war kaum etwas dabei was unserem Geschmack entsprach und das was da war, fanden wir leider nicht sonderlich gut gemacht.

Der vierte Tag an Bord

Der vierte Tag an Bord ist relativ schnell beschrieben. Wir haben recht lange geschlafen und uns auch den Rest des Tages einfach viel ausgeruht.

Wir haben am Pool gesessen, am Heck des Schiffes die Aussicht genossen und in den Liegen gelegen und gelesen. Nachmittags haben wir dann auch noch etwas Sport im „Fitnessstudio“ des Schiffes gemacht. Besagtes „Fitnessstudio“ hat nämlich genau 7 Geräte von denen man 3 nicht benutzen kann. Wir hatten Glück und es waren beide Cross-Trainer frei, sodass wir das zweite Mal auf dieser Reise beim Sport den Blick auf den Amazonas genießen konnten.

Gegen 17 Uhr sind wir dann in Tabatinga angekommen für einen technischen Halt, um die Behörden von Peru und Kolumbien an Bord zu lassen, weil wir ja morgen nach Peru und danach auch noch nach Kolumbien einreisen werden. Bei unserem Halt befanden wir uns auch im Dreiländereck von Brasilien, Peru und Kolumbien. Nur so als Info 😉

Ausklingen lassen haben wir den Tag genauso ruhig wie wir ihn auch vorher verbracht hatten: mit einem recht leckeren Abendessen und lesen bzw. Film schauen in unserer Kabine.

Hier mal ein paar Bilder vom Schiff:

Buffetrestaurant Palmengarten:
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Der Durchgang auf Deck 3, wo die Reiseleitung und das Hotelmanagement ansässig ist:
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…und der Kabinengang:
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Das Pooldeck:
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Das Fitnessstudio:
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Ergänzung zum Ausflug Jutai

Bei unserem Ausflug nach Jutai, sind wir übrigens extrem ins Schwitzen gekommen. Ich glaube die Dorfbewohner fanden es auch seltsam schräg warum die meisten von uns Besuchern lange Hosen und geschlossene Schuhe anhatten. Bereits nachdem wir 10 Minuten durch das Dorf gelaufen waren, waren wir und unsere Klamotten so durchgeschwitzt wie nach 3 Stunden intensivem Sport. Man glaubt gar nicht wie sehr einem die Luftfeuchtigkeit von ca. 85-90% zusetzt.

Insgesamt sind wir vielleicht etwa zwei Stunden durch das Dörfchen mit angeblich doch 16000 Einwohnern gelaufen. Dabei haben wir allerlei interessante und spannende Gegebenheiten gesehen: Kleine Wellensittiche in ihrem natürlichen Lebensraum ohne im Käfig eingesperrt zu sein. Kleine Wollaffen als Haustiere. Einen älteren Mann der eine fast artistische Turneinlage auf seinem Pferd gezeigt hat. Etliche auf Stelzen gebaute Häuser. Eine Ordensschwester als Beifahrer auf einem Motorrad. Und deutsche Touris die hinter den Kindern der Dorfbewohner fast hergerannt sind, um ihnen gönnerhaft Süßigkeiten zu geben die sie selber grad eben in einem der Dorfläden gekauft haben.

Nachdem wir dann der Meinung waren so gut wie alles gesehen zu haben und wir auch dank der Hitze schon ziemlich kaputt waren, sind wir wieder Richtung Anleger gegangen. Dort waren schon etliche andere Leute vom Schiff, die darauf warteten, dass das erste Tenderboot wieder zum Anleger kommt. Es war nämlich so, dass uns schon vorher gesagt wurde, dass die MS Hamburg, nachdem alle Gäste die das Dorf besuchen möchten vom Schiff herunter gegangen sind, das Schiff dann den Ankerplatz verlassen wird, um an einer bestimmten Stelle des Amazonas Wasser aufzunehmen. Das Schiff hat zwar enorme Tanks, um Wasser zu speichern und auch eine Anlage die Salz- zu Süßwasser verarbeiten kann, aber da der Amazonas eben bereits Süßwasser hat, konnten wir wohl nicht einfach so bei der Fahrt neues Wasser aufnehmen. Die MS Hamburg ist dann wohl in einen Seitenarm des Amazonas gefahren in dem es besonders sauberes Wasser gibt und hat dort seine Tanks wieder aufgefüllt. Das Wasser wird dann an Bord noch aufbereitet und steht dann zum Duschen etc. und auch für die Wäscherei zur Verfügung, die wohl das meiste Wasser an Bord verbraucht. Trinken sollte man das Wasser aus dem Kran trotzdem nicht.

Nun saßen wir also da am Anleger und warteten darauf, dass ein erstes Tenderboot kommen würde. Der genannte Zeitpunkt zu dem die MS Hamburg und auch der erste Tender da sein sollten, war natürlich bereits verstrichen. So sammelten sich dann nach und nach immer mehr Leute auf dem kleinen schwimmenden Anleger. Bevor dann der erste Tender kam, legte erst einmal ein doch etwas größeres brasilianisches Reiseboot an, das dick mit etlichen Passagieren und enormen Vorräten beladen war. Durch die Menge an Leuten die auch noch aus dem Boot ausstiegen, sank der schwimmende Anleger noch mal etwas, sodass die Holzlatten, aus denen der Anleger bestand, langsam ins Wasser getaucht wurden. Das wiederum schreckte etliche fette Käfer und Kakerlaken auf, die bis gerade eben offensichtlich ein angenehmes Dasein an der Unterseite des Anlegers geführt hatten. Man hörte daraufhin logischer Weise Gequiekte und lautes „iiiiiiiiiiiiiiiihhhhh“ von einigen der Damen, während die kleinen Tierchen versuchten wieder irgendwo ein dunkles trockenes zu Hause zu finden. Angeblich auch bei einigen Leuten in den Hosenbeinen 😉

Dann kam auch endlich irgendwann das erste Tenderboot, in das sich natürlich etliche Leute reinquetschten bis es mit bestimmt 90-100 Leuten voll war. Nachdem der erste Tender weg war, legte an der genau der Stelle ein weiteres mittegroßes brasilianisches Reiseschiff an, sodass es für die weiteren Tender an dem Anleger keinen Platz mehr gab. Plötzlich hörte ich wieder lautes Gequiekte und dann die laute und rigorose Stimme der Ausflugsleitung des Schiffes namens Olga. Der weitere Tender hatte nämlich einfach an dem größeren brasilianischen Reisschiff festgemacht und die Passagiere sollten dann über das besagte Schiff in den Tender einsteigen. Das führte dazu, dass sich alle „ach so geordneten“ deutschen Passagiere wie wild an das Schiff drängelten. Das war dann wieder etwas zu viel Gewicht für den schwimmenden Anleger an der Stelle und er versank wieder etwas im Wasser. Olga rief dann zu etwas mehr Disziplin auf und bat die Leute sich doch in eine Reihe zu stellen. Das haben sie dann auch mehr oder weniger gemacht. Wir sind dann auch über eine Planke in das Reiseschiff hochgegangen, vorbei an großen Bergen von Lebensmitteln und Bier hinüber zu unserem Tender. Ich sag ja: eine Seefahrt die ist lustig 😉

Zurück auf dem Schiff haben wir uns sofort und ohne Umschweife unter die Dusche gestellt. Ihr glaubt gar nicht wie schön eine einfache Dusche sein kann 😉

Den Rest des Tages haben wir dann sehr ruhig mit lesen, Blog schreiben, an Deck rumliegen und einem gemütlichen Abendessen verbracht.

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