Auto fahren in Amerika ist schon durchaus anders als bei uns. Allgemein viele Dinge die mit dem Auto zu tun haben sind hier anders.
Beginnen wir damit, dass es in Amerika nur Automatikwagen gibt. Das ist ja nicht unbedingt schlecht, sondern eher sehr praktisch. Allerdings muss man sich an das Aussehen der Schilder und die Bezeichnungen natürlich gewöhnen. Aber das müsste ein Amerikaner in Europa ja auch.
Nachdem ich das Navi dann mit „Miami, Coral Gables, 50 Alhambra Plaza“ gefüttert hatte konnte die Reise losgehen. Wie cool das alleine schon war. Einfach mal „Miami“ im Navi eintippen. Ich war begeistert! 🙂
Wunderbar ist in Amerika auch, dass alles meistens alle Straßen so schick quadratisch aufgeteilt sind. Es gibt zu 90% nur 90 Grad Kurven und wenn man auf einer der größeren Straßen ist, muss man eigentlich erstmal nur etliche Meilen geradeaus. Extrem gewöhnungsbedürftig ist allerdings für uns, dass die Ampeln auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Kreuzung angebracht sind. Man darf und kann also nicht wie bei uns direkt neben der roten Ampel stehen bleiben, sondern findet diese immer auf der gegenüberliegenden Kreuzungsseite. Da muss man sich anfangs doch wirklich stark konzentrieren, um nicht bei Rot zu fahren.
Was uns auch neu ist, ist dass man hier fast immer –auch bei einer Roten Ampel- rechts abbiegen darf. Sicherheitshalber haben wir uns das im Verlauf eines Gespräches mit einem Amerikaner noch mal bestätigen lassen, haben es aber, nachdem wir es bemerkt hatten, schon richtig gemacht. Wenn an einer Ampel kein extra Schild ist, das einem das Abbiegen bei Rot verbietet, darf man auf der rechten Spur jederzeit rechts abbiegen. Vorausgesetzt natürlich auch, dass da grad keine Fußgänger über die Straße gehen. Aber Fußgänger sind in Miami sowieso kaum welche zu sehen. Bei den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit kann ich auch verstehen, dass man sich nicht gerne draußen bewegt…
Was noch merkwürdig ist, ist das Fahren auf dem Speedway, Highway oder der Interstate. Worin genau die Unterschiede bestehen habe ich leider noch nicht rausgefunden. Bei uns nennt man das Autobahn 😉
Hier allerdings darf man meistens „nur“ 55 Meilen fahren. Für uns ist das für eine Autobahn echt lahm, aber wenn man sieht wie die Amis Auto fahren, weiß man auch, dass es besser ist nicht schneller fahren zu dürfen. Angeblich ist es auch hier so, dass die Spur ganz links die ist, auf der man am schnellsten fahren darf und die Spur ganz rechts die, auf der man am langsamsten fährt. Nur interessiert das hier einfach mal niemanden. Wir werden ständig rechts überholt, geschnitten und was weiß ich. Erst könnte man denken, dass das daran liegt, dass wir als ausländische Mietwagenfahrer einfach kacke fahren, aber das macht man nicht nur bei uns so, sondern wir sehen das dauernd. Auch das wurde uns in einem späteren Gespräch mit mehreren Amis bestätigt, dass das hier „vollkommen normal“ ist. Ok, dann ist es auch besser nicht schneller als 55 Meilen zu fahren 😉
Daher ist es in Amerika auch nicht verwunderlich, dass das Auto als Statussymbol nicht möglichst schnittig ist und extrem schnell fahren kann. Hier ist es wichtiger, dass ein Auto RIESIG ist, schnell an der Ampel wegkommt und ein möglichst fettes dumpfes „buggebuggebugge“ von sich gibt. Eben wirklich so wie man das aus amerikanischen Filmen kennt. Hier fahren hauptsächlich RIESIGE Geländewagen mit tiefschwarz getönten Scheiben, riesigen Reifen, fettem Auspuff und unglaublich lautem und fettem Sound. Die andere Variante ist ein Mittelklassewagen, meist ein Hyundai oder Toyota, der nicht so fett klingt, aber eben auch nicht so viel verbraucht. So wie unser Mietwagen 😉
Die dritte Variante sind alle anderen Wagen die aber meistens auch entsprechend teuer sind. Also Mercedes, BMW, Audi, Corvette und dann möglichst ein Cabrio mit dem man Cruisen kann. Und das mit dem Cruisen, also „die Straße stundenlang auf und ab fahren“, tun die Amis hier am Wochenende abends anscheinend wirklich. Dazu aber mehr im Kapitel: Miami Beach – Ocean Drive.