Ankunft in Venedig

Am Flughafen angekommen, hatte Christian schon einen sehr genauen Plan davon was wir wie zu erledigen haben, um auf die kommenden Tage bestens vorbereitet zu sein. Noch bevor wir zu dem Gepäckband gingen (was allerdings eh in Sichtweite lag und an dem sich noch nichts tat), haben wir uns aufgeteilt, um diverse Tickets zu kaufen. Zum einen zwei Tickets für das Vaporetto für zwei Tag in Venedig. Vaporettos sind in Venedig sozusagen die „Wasserbusse“. Dazu aber später mehr. Christian, der Fuchs, hatte schon einiges vorher in Erfahrung gebracht und so auch was uns die beiden 48 Stunden Tickets kosten werden und dass wir diese auch direkt am Flughafen bekommen können. Das hatten wir dann schon mal erledigt.

Das andere Ticket war eines mit dem Christian am Freitag wieder vom Flughafen per Schnellbus zum Hafen in Venedig kommt. Unser Plan ist nämlich den Mietwagen, den wir am Flughafen abholen, auch dort wieder abzugeben. Das kostet einfach einiges weniger und außerdem gibt es in Venedig auch keine Station zum Abgeben des Autos. Also wird Christian mich mit den Koffern am Freitag einfach beim Schiffsterminal „abladen“, dann den Mietwagen zum Flughafen fahren und dort abgeben und dann mit dem Schnellbus wieder zurück zum Cruise Terminal kommen. Auch das Ticket für den Schnellbus war innerhalb kurzer Zeit und noch vor dem Kofferabholen organisiert.

Nachdem dann auch das Kofferband anfing die ersten Koffer auszuspucken und unsere Koffer quasi die ersten beiden waren, konnte unsere wirklich gut organisierte und lässige Anreise auch schon weitergehen. Auf zum Mietwagen!

Mietwagen abholen war eigentlich echt unspektakulär. Kurz anstehen, den ganzen Salmon an Papieren ausfüllen, bezahlen und mit den Papieren zur eigentlichen Abholstation gehen. Auf dem Weg zur Abholstation, an der die Wagen stehen, wurde es dann etwas hitziger. Im wahrsten Sinne des Wortes. Gefühlt waren es etwa 40°C, das Thermometer dürfte wahrscheinlich so 36°C angezeigt haben. An der Station angekommen erfüllte sich dann ein kleiner Wunsch von mir: ich wollte immer schon mal in so einer Fiat 500 Knutschkugel sitzen bzw. fahren… und genau: unser Mietwagen ist ein niedlicher kleiner Fiat 500, dem zur Maximierung seiner Niedlichkeit eigentlich vorne an den Scheinwerfern nur riesige Bambiwimpern fehlen 😉 Christian war das glaube ich ziemlich schnuppe. Hauptsache in das Ding passen unsere beiden dicken Koffer und es bringt uns von A nach B 🙂

Mietwagen-venedig

 

Und dann konnte unsere Fahrt vom Flughafen zu unserem Hotel in Mestre (etwas außerhalb von Venedig) auch schon losgehen. Wir haben allerdings direkt während der Fahrt beschlossen, dass wir kurz nach Venedig fahren, einmal aus dem Auto gucken und dann zum Hotel weiter fahren. Gesagt, getan. Dank google Maps und Christians „ich habe mit meinem Mobilfunkanbieter auch im Ausland überall bestes Netz zu kleinstem Preis“, war der Weg nach Venedig auch schnell gefunden. Und alleine die Fahrt über die langgezogen Brücke nach Venedig hin ist schon toll und sehenswert. Und endlich wieder Meer im Ausblick aus dem Fenster! Hach war das fein! Da in Venedig selber natürlich keine Autos fahren, war auch direkt am Ende der Brücke Schluss mit Ausblick auf Venedig genießen. Macht ja aber nix, denn mehr als einmal Ausblick genießen wollten wir ja auch erstmal gar nicht.

Also auf zum Hotel. Wieder Google angeworfen und los ging die wilde Fahrt durch die stets „gut ausgeschilderten“ Straßen von Italien und die immer sehr rücksichtsvollen italienischen Autofahrer 😉 Vor allem mit dem kleinen vollkommen untermotorisierten Fiat 500 dürften die Wege durch Italien in den kommenden beiden Tagen durchaus lustig bzw. spannend werden.

Das Hotel war auch gar nicht so kompliziert zu finden. Nach gefühlten 438694 rechts/links Kombinationen mit etlichen Kreisverkehren und meinen gut durchdachten Navigationsangaben wie z.B. „ach Mist! Stopp! Hier doch abfahren!“ oder „Mist! Das war jetzt nur halb richtig!“ war das Hotel auch schon erreicht 😉 Naja, ganz so schlimm war es dann doch nicht, aber Spaß gemacht hat es auch nicht so ganz. Bei gefühlten 40°C hat Christian dann die großen Koffer aus dem Mini-Auto geschält und wir begaben uns auf die Suche nach dem Eingang zum Hotel. Das Hotel ist nämlich nicht nur ein Hotel, sondern ein Resort mit Tennisplätzen, Spa-Bereich und und und. Nachdem also der Eingang dann gefunden und der wirklich sehr freundliche Typ vom Empfang uns unser Zimmer gezeigt hatte, haben wir das erste Mal seit Beginn des so entspannten Tages durchgeatmet. (Heike)

 

Der Hinflug mit Germanwings

Mit Germanwings, operated by Lufthansa, ging es nun also Richtung Marco Polo Flughafen Venedig. Wir haben uns mal richtig etwas gegönnt und uns den zweitbesten Tarif gebucht, inkludiert eine Dose Cola (0,15 l) (wann kommt die wohl in den Läden? Wenn man die Aufmacht ist der Inhalt auch schon verdunstet) und der Clou: Ein Sitz am Notausgang! Da hat wohl jede Airline so ihre eigenen Regeln, ist ja auch ok. Kein Handgepäck unten im Fußraum usw. usf., aber Notebook auch nicht in der Hand? Ich habe blöd geschaut, aber kein Ding, was macht man nicht alles für die Sicherheit…Aber richtig versch… hat der Flugbegleiter bei folgender Situation:

Flugbegleiter: „Wenn das Notebook nicht in das Netz passt, müssen Sie es in die Gepäckablage legen“.
Christian, ganz Akademiker, denkt sich: „Das schaff ich“ und klappt den Tisch runter um (und jetzt der Clou das Notebook von oben hinter dem Tisch in das Netz zu schieben.

Der Flugbegleiter war nicht in die Gedanken eingeweiht und sagte: „Das ist der Tisch“.

Von Heike ist überliefert, dass Sie das rot in Christians Gesicht schon hat aufsteigen sehen. Was wollte der Flugbegleiter damit sagen? Ich habe schon einmal einen Tisch gesehen. Selbst wenn ich selten fliege (war ja ein Touri-Flug, kann ja sein). Selbst dann, ja selbst dann könnte ich mich erinnern, wie so ein Tisch aussieht. Sollte ich noch nie geflogen sein, tja selbst dann: waagerechte Platte direkt vor mir… ein Föhn ist es nicht!

Laut Heikes Aussage kann ich in diesen Situationen immer besonders „nett“ schauen, worauf der Flugbegleiter mir einen anderen Platz anbot, wo ich mein Notebook behalten dürfte. Oh Mann, was für ein Quatsch… Ich habe das Notebook dann in’s Gepäckfach gelegt. Gut bei anderen Fluglinien macht es die nette Flugbegleiterin, bei Lufthansa eher nicht….“Das ist ein Tisch“……

Ansonsten war der Flug ereignisarm: 1,25h später sind wir schon in Venedig gelandet.

Redlight Sister

Bei der deutschen Bahn kannste was erleben. Heike und ich saßen im Abteil direkt an der automatischen Tür, die die Waggons trennt und da kam sie….Redlight sister…Den Begriff haben wir uns nicht ausgedacht, nein, das hat sich die Intelligenzbestie auf Testosteron selber eintätowieren lassen…..muss man mögen….Das war gar nicht das Highlight. Das Mädel (ca. 20j. bekam einen Anruf von Ihrem Freund und sie war ja wohlerzogen und ging aus dem Abteil vor die Tür. Aber die Technik hat sie einfach nicht kapiert. So telefonierte sie nun ca. 30 Minuten mit Ihrem Freund und die Tür ging auf und zu, auf und zu…..Wir wissen jetzt sehr viel von Ihr, die wichtigste Info: Ihr Körper gehört Ihr und sie bestimmt alleine über den Körper. Ihr Freund darf den Körper nur b…. (Hier zensieren wir mal das Zitat der Sister.) Ach Kathi, danke für den Kurzweil.

Ein Geschäftsreisender auf der anderen Seite hatte ein Einsehen mit Kathi, stand auf um ihr mitzuteilen, sie möge doch einfach ein paar Meter weiter nach rechts gehen und niemand könne Ihr Telefonat mitverfolgen. „Hey Aldder, nich mit Redlight sister, wenn du jemanden vollquatschen willst, dann such dir jemand anderes…“ Sein Versuch war wenig erfolgreich. Ich verallgemeinere Mal: Ein hoch auf die Jugend 😉

Eine entspannte Anreise ist ein toller Start in den Urlaub

…so die Theorie, aber wie heißt es so schön? „Einfach kann jeder“.. Es ging schon auf dem Weg zum Bahnhof los. Ich (Christian) habe mein Notebook vergessen, also umdrehen und noch das Notebook holen. Die Zeit müsste reichen, aber wirklich relaxt hat es nicht. Die Zeit hat gereicht und wir waren pünktlich am Bahnhof und warten auf den Zug nach Düsseldorf. Der kam auch mit nur 5 Minuten Verspätung…geht doch…Dumm nur, dass auf der Strecke im Ruhrgebiet wegen den Unwetterschäden es nicht so richtig voran ging und so wurde aus den 5 Minuten Verspätung lockere 30 Minuten.

Eigentlich auch kein Problem, aber….Welcher Idiot hat die Zufahrt so gebucht, dass wir schon regulär nur 1,5h vor Abflug am Flughafen gewesen wären? Hallo? Jeder Pauschalreiseanbieter sagt: Mindestens 2 Stunden vor dem Flug. Also welcher Idiot war es? Meldet sich keiner, hmmm. War ich selber *hüstel*. Aber alles gut gelaufen. 50 Minuten vor Abflug haben wir relaxt bei Germanwings eingecheckt.

Venetian Society

Auch SilverSea hat natürlich ein Stammkundenprogramm. Hier heißt es Venetian Society. Obwohl wir Ersttäter sind, wurden wir „auf besondere Einladung“ zu dem Come-Together im Theater eingeladen. Vom Kapitän bis zum Kreuzfahrtdirektor standen sie beim Einlass Spalier und wiederholten immer wieder „nice to see you again“. Im Theater gab es auch ein kleines Highlight;-) Ein Waiter kam mit den Canapes worauf hin Christian fragte, ob es auch etwas ohne Fisch oder Meeresfrüchte gebe. die Antwort: Yes Sir, here is tuna, no fish…..Hmmmm Tunfisch ist kein Fisch, auch das muss noch bewiesen werden…Aber zwischen dem ganzen Kaviar und was weiß ich, gab es auch etwas für uns Landeier;-)

Es wurden Passagiere geehrt, die mehr als 100 Tage insgesamt an Bord waren (wow) und es wurde vorgelesen, welche die meisten Tage hatten. ein Pärchen brachte es auf über 1.000 Tage (in Worten Eintausend). es möge jetzt jeder gerne mit dem Preis pro Tag und Kopf multiplizieren.

Silver-Spirit-Reisebericht-137

El Capitano sprach….Silver-Spirit-Reisebericht-134…und ein wenig Musik und schon konnten wir gehen, auf in’s La Terrazza.

 

Fazit mit der MS Hamburg im Amazonas

Ein tolles Produkt!

Wie immer gibt es Kritikpunkte, auf die wir gleich eingehen möchten, aber grundsätzlich ist dies genau das Produkt, was wir erwartet haben!

Die MS Hamburg wirbt mit den ausgefallenen Routen, wofür sie ja auch gerade einen Award bekommen hat. Ohne Zweifel ist die Route von Manaus am Amazonas lang, wo man normalerweise mit einem Schiff nicht lang kommt für uns das ausschlaggebende Kriterium für das Buchen der Reise, das zeichnet, unserer Meinung nach das Schiff aus.

Ganz wichtig ist auf einem Schiff natürlich das Essen ;-). Auch hier waren wir sehr zufrieden. Die MS Hamburg ist ein 3 Sterne Schiff, uns war vor der Reise bewusst, dass es keine Hummer und Kaviar geben würde. Es gab sicherlich günstigere Ware, aber mit Sicherheit immer noch hochwertiger als es bei uns zu Hause regelmässig geben würde. Es gab gute deutsche Hausmannskost. Und ganz wichtig: Alles was es gab, war gut gemacht! Hat sehr gut geschmeckt.

Ein Kritikpunkt zum Essen: Sellerie! Der Chefkoch muss irgendwo günstig einen Sonderposten Sellerie bekommen haben und wirklich in jedem Salat war nun Sellerie drin *puh*

Die Essenszeiten waren fest, d.h. zu jeder Mahlzeit gab es eine Durchsage des Maitre und die Massen stürmten die Restaurants. Das fanden wir sehr antiquiert und kann man sicherlich mit mehr Flexibilität lösen (Select Dining, MyDining etc.). Aber für die 11 Tage konnten wir damit leben.

Der Service war wirklich sehr gut. Wir wurden überall von den Mitarbeiter von Ligabeu freundlich empfangen. Es ist toll, wenn die Getränkekellner nach 2 Tagen wissen, was wir gerne trinken und die Getränke stehen schon auf dem Tisch, wenn man kommt (feste Plätze beim Abendessen). Der Service hier auf dem Schiff kann es, unserer Meinung nach, mit den Großen aufnehmen (für uns die Referenz: Celebrity).

Ein wichtiger Kritikpunkt von Heike: Die Kaffeemaschine im Palmengarten war defekt und so bekam Heike Ihren geliebten Latte Macchiato nur in der Weinbar, die war allerdings immer nur temporär geöffnet und um es für den Passagier noch ein wenig spannender zu machen wechselten die Öffnungszeiten täglich. Mal um 9:30h, dann war man am nächsten Tag wieder um 9:30h da, da machte die Weinbar erst um 10:00h auf. Das nervt. Es war aber ein guter Servicecheck im Palmengarten dort einen Kaffee zu bestellen. Es gab 2 Möglichkeiten: Die Bedienung teilte uns mit, dass die die Kaffeemaschine defekt ist und wir Pech haben (nett formuliert) (Mascha) oder uns wurde mitgeteilt, dass es aber ein Moment dauern würde (und der Kaffee wurde aus der Weinbar geholt (der von uns getestete Rest des Serivcepersonals im Palmengarten).:-)

Die Reiseleitung von Plantours hatte es sicherlich nicht leicht mit einer nicht alltäglichen Route und dort gute Ausflüge zu finden. Es wurde aber super gelöst (im Hintergrund). Was wir zu bemängeln haben, ist die Kommunikation mit den Gästen: Es gab täglich zig Durchsagen (durchaus nervig), der verwertbare Inhalt war aber überschaubar. In den ersten Tagen gab es 2 „Seetage“, man wusste nur leider nicht, wie es weiter gehen sollte. Wir haben schon hochkalkuliert, dass es wohl wirklich wenig Ausflüge werden würden. Warum sagt man in den ersten Tagen nicht: Wir müssen gegen dem Strom fahren und müssen erst einmal Kilometer machen, auf dem Rückweg werden wir dafür häufiger halten. Wenn man uns dies so mitgeteilt hätte, wären wir ruhig gewesen. Des Weiteren wurde erst Abends im Programm, was so ca. gegen 21:00 auf der Kabine war, mitgeteilt, wie der nächste Tage aussehen würde. Da wäre es hilfreich es eher zu wissen. Man konnte sich damit aber arrangieren.

Die Reiseleitung hatte mit den Passagieren aber keinen leichten Job (genau genommen einen ultraharten), aber man könnte sich durch zielgerichtete Kommunikation das Leben einfacher machen…

Ansonsten war man aber auch sehr flexibel. Als wir für Anori geankert haben und das Erkundungsschiff im Ort angelegt hatte, stellte man wohl fest: Nicht wirklich interessant, wir machen lieber Fahrten mit den Zodiacs in den Seitenarmen des Amazonas. Toll!

Und nun leider der größte Kritikpunkt, der uns so nach 7-8 Tagen doch gehörig auf die Nerven ging: Die Mitreisenden! Es wurde permanent gemeckert, gedrängelt und rumgenölt. Das Durchschnittsalter lag sicherlich so bei 70-75. Eigentlich hatten wir damit auf amerikanischen Schiffen kein Problem. Auf der MS Hamburg war es echt anstrengend.

Wir schildern mal 2 Vorfälle die exemplarisch für unendlich viele stehen können:
Abends im Restaurant am Nebentisch:“Und Sie waren bei den Indianern?“, „Ja“, „Und wie war es?“ „War ok“ (Anmerkung: Das war schon das Positivste was man so hörte), „Und hatten die Indianer so Jagdblasrohre?“, „Wir haben keine gesehen…“ (Empörung)“ Was? das war so im Katalog abgebildet, das kann ja wohl nicht wahr sein……“

Das nächste Beispiel war bereits am Flughafen Düsseldorf, am Bahnsteig:
Wir warteten am Bahnsteig auf die Einfahrt des Zuges. Neben uns ein Pärchen aus Düsseldorf. Der Zug hielt und die Tür war genau vor uns. Man verständigte sich per Blickkontakt, wer als erstes einsteigen soll….Da haben wir aber die Rechnung ohne ein älteres Ehepaar gemacht, was sich nun von Rechts an allen vorbeitankten um als erstes in den Zug zu kommen. Das andere Pärchen schaute uns konstaniert an. Wir waren nicht geschockt: Wir sahen die Kofferanhänger von Plantours vom Schiff….. no comment

Das erste was wir zu Hause unseren Eltern (Rentner) gesagt haben: Bitte werdet nicht so…..

Aber ansonsten wiederholen wir uns: Tolles Produkt

Anori oder die unerwartete Zodiac Tour

Am letzten Tag an Bord hatten uns wohl die Reiseleiter bzw. der Kapitän und seine Crew erhört und so gab es dann noch eine Zodiac Tour bei Anori. Ich glaube auch, dass die Gäste insg. danach lechzten noch mal eine solche Tour zu machen und näher am Regenwald bzw. in der Natur zu sein und den Regenwald des Amazonas nicht nur zu sehen, sondern wirklich zu erleben.

Eigentlich war für diesen Tag allerdings etwas ganz anderes geplant. Ursprünglich war geplant, dass wir an diesem Tag, mittags nach dem, Essen gemütlich in ein kleineres Dorf namens Anori an Land gehen. Bevor die Gäste mit Tenderbooten oder Zodiacs an Land gebracht werden, wird allerdings immer erst ein Erkundungsboot mit Leuten der Crew und der Reisleitung losgeschickt, um zu schauen, ob sich ein Landgang „lohnt“ bzw. wie die Verhältnisse an Land sind. Ich denke mal, dass man sicher gehen möchte, dass zum einen dafür gesorgt sein soll, dass für die Passagiere dort an Land alles sicher ist und sie auch schöne Erinnerungen mitnehmen können und zum anderen auch vielleicht um sicher zu gehen, dass man so ein kleineres Dorf auch einfach mal grad so locker mit etwa 350 Passagieren fluten kann 😉

Die genauen Gründe haben wir nicht erfahren und es ist auch nicht anzunehmen, dass es irgendwie gefährlich gewesen wäre, aber nachdem das Erkundungsboot schon eine Weile weg war und wir uns schon fragten was denn wohl los sei, kam die Info, dass das Dorf jetzt „nichts Neues für uns zu bieten hätte“ und man sich entschlossen hätte den heutigen Landgang nicht zu machen. Erste Reaktion: „Öh!? Waaas?“ Als die Kreuzfahrtdirektorin dann aber direkt sagte, dass wir stattdessen eine Zodiac-Tour durch den Amazonas machen würden war meine Reaktion: „Yeeeeeeaaaaaah! Wie geil ist das denn?!?!“

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Allerdings hatte man sich für diese Tour wieder ein kleines organisatorisches „Highlight“ ausgedacht… Es sollte nun nicht nach den ausgegebenen Farbkärtchen gehen, die wir ja nun schon kannten und genutzt hatten. Jeder der gerne eine Zodiac-Tour machen wollte, sollte bitte zur Rezeption kommen und sich dort eine neue Karte mit einer Nummer abholen. Und was war das Resultat daraus? Richtig: alle Leute stürmten aus ihren Kabinen oder von dort wo sie grad waren auf die Rezeption zu und drängelten und moserten, um schnell eine der offensichtlich begehrten Karten zu ergattern. Da hatte unsere Kabinenlage mal einen großen Vorteil… wir waren nicht sonderlich weit weg von der Rezeption 😉

Wir hatten die Nummer 3 für unsere Tour bekommen und fingen direkt an uns in unser Safari Outfit zu werfen und uns Dschungel-Schick zu machen. Ihr wisst schon: die imprägnierten Klamotten und die leckeren Schichten Sonnencreme und NoBite gegen Moskitos.

Kurz danach geht unsere Tour auch schon los und wir stellen uns an, um die etwas schmaler geschnittene Rettungsweste anzulegen und in das Zodiac einzusteigen. Fragt mich nicht genau wie wir das gemacht haben, aber Christian und ich stehen für unsere Gruppe ganz vorne in der Reihe zum Einsteigen. Das bedeutet, dass wir uns auf die allerbesten Plätze im Zodiac setzen können, um die sich andere Leute echt schon gestritten haben. So nehmen wir beide also ganz vorne an der Spitze des Zodiac Platz. Einer links vom Bug und einer rechts und ich habe das fetteste Grinsen überhaupt im Gesicht 🙂

Schon kann es losgehen und der Fahrer des Zodiac steuert mitten in der Mittagshitze auf das Amazonasgebiet beim Dorf Anori zu. Zu der Zeit zu der wir uns im Amazonas befinden, steigt der Wasserpegel der Flüsse und Seen jeden Tag immer noch an, sodass wir mit in teilweise überschwemmte bzw. überspülte Gebiete fahren. Quasi sogar ein großer Vorteil für uns, denn wir können so in ein Gebiet mit dem Boot fahren, dass man sonst gar nicht zu Gesicht bekommt. Die Bewohner des Amazonas Gebietes sind natürlich schon seit ewigen Zeiten daran angepasst und leben ja viel mehr mit und in der Natur als wir das tun. Dementsprechend haben sie ihre Häuser auch entweder schwimmend, auf Pfählen oder auf einem Hügel gebaut. Wir fahren an einigen dieser Häuser vorbei und auch an einigen offensichtlich fischenden Familien. Spannend kann ich euch sagen. Für uns und vielleicht auch für die Bewohner die wahrscheinlich nicht so oft in ihren Schwimmwesten lustig angezogene Touris mit ihren Kameras sehen 😉

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Zu meiner allergrößten Freude nimmt der Zodiac Fahrer zunächst wenig Rücksicht auf das schon etwas höhere Alter einiger Leute an Bord und gibt erstmal so richtig Gas. Ich komm aus dem Grinsen gar nicht mehr raus und würde ihm am liebsten entgegen rufen, dass er noch schneller fahren soll 😉 Christian sieht mein fettes Grinsen von einem Ohr zum anderen und fängt dann auch an zu lächeln, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob er die Geschwindigkeit und den Wind vorn am Bug genauso genießt wie ich. Sein Grinsen spricht aber eigentlich dafür 😉

In einem anderen Zodiac ist der Lektor Niki Nikolaus mit an Bord. Erwähnte ich schon, dass der wirklich so heißt?! Seine Eltern hatten echt Humor ihn so zu nennen. Sagt er auch selber 🙂

Jedenfalls weiß er ziemlich genau wo es schöne Stellen und etwas zu entdecken in dem See gibt und unser Zodiac-Fahrer ist zum Glück so schlau und tuckert immer an die Stellen von denen das andere Boot gerade kommt. So sehen wir zunächst einige Reiher, einige Exemplare der Amazonas-Riesenseerose, ganz viel Regenwald, viele überschwemmte Bäume von denen nur noch die Kronen aus dem Wasser ragen und hören beim langsamen und leisen durch den Fluss gleiten auch die typischen Regenwaldgeräusche. Der Hammer sage ich euch! Der absolute Oberhammer!

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Dann fahren wir quasi mitten in den Regenwald, in dem wir unter den Baumwipfeln einiger überschwemmter Bäume, die teilweise ins Wasser hängen, hindurch und befinden uns in mitten von den Baumwipfeln des Regenwaldes. Am Ende dieser kleinen Abzweigung scheint das Licht leicht durch die Äste und Zweige und ich nehme den Motor des Zodiacs gar nicht mehr wahr, sofern er überhaupt noch an war. Ich muss mich unter einer Liane hindurch ducken und sehe mich mitten in diesem kleinen Schlauchboot umgeben von Regenwald pur. Mein Mund steht quasi offen vor Staunen. Glücklicher Weise erinnert mich Christian daran doch bitte davon auch mal Fotos zu machen. Recht hat er, denn das erleben wir definitiv so schnell nicht wieder.

Wieder aus dieser kleinen Bucht heraus, sehen wir in den Bäumen in einiger Entfernung etliche Reiher sitzen. Wir haben cooler Weise einen anderen Lektor mit an Bord, der quasi grad selber Urlaub auf der MS Hamburg macht, der das auch direkt erkennt. Der Fahrer lenkt das Zodiac in einen weiteren Nebenarm des Amazonas, um uns näher an die Vögel zu bringen. Und als wir um die Ecke gefahren sind, sehen wir vor uns etliche Bäume die voll sind mit den weißen Reihern und ich habe sogar das Glück mit meiner super Kamera einige im Flug fotografieren zu können. Und natürlich freu ich mir wieder den Keks 😉

Auf dem dann folgenden Rückweg zum Schiff gibt der Zodiac-Fahrer noch mal ein wenig Gas und treibt mir wieder das Grinsen ins Gesicht. Christian und ich finden, dass man eigentlich mal eine Zodiac-Tour anbieten könnte auf der Kameras verboten sind und es einfach nur darum geht mit viel Spaß und hoher Geschwindigkeit mit dem Boot zu cruisen. Nur mal so als Anregung 😉

Kurz vor dem Schiff entdecken wir auch wieder einige rosa Flussdelfine. Leider habe ich sie wieder nicht fotografieren können, denn dafür sind sie immer viel zu schnell wieder weg.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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Zurück an Bord an Bord war ich quasi erstmal komplett außer Rand und Band, denn das war definitiv der beste Ausflug den wir überhaupt mit den Zodiacs gemacht haben. Ich hab Christian alle paar Sekunden damit genervt, dass das jawohl der Hammer war und hab mich für den Rest des Tages gefreut wie doof 😉 Diesen Rest haben wir dann auch mit schlichten Urlaubsaktivitäten gefüllt wie z.B. am Pooldeck sitzen, lesen, entspannen, essen und es uns gut gehen lassen. Aber das Erlebnis dieser Zodiac-Tour wird uns definitiv noch lange sehr begeistern.

Zodiac Tour am Lago Uará

Der Sonntag fing mal wieder einigermaßen früh an, denn es stand wieder eine Zodiac-Tour an. Mit unserer roten Farbkarte für die Zodiac-Touren und Ausflüge, waren wir heute an zweiter Stelle an der Reihe unsere Tour durch den Amazonas zu machen. Also sind wir relativ früh aufgestanden und haben zugesehen, dass wir erst einmal etwas zu Essen in den Bauch bekommen.

Anschließend haben wir uns direkt fertig gemacht für unsere Zodiac-Tour und uns in die Lounge begeben, denn von dort wurden wir dann weiter in die einzelnen Zodiac Ausflugsgruppen aufgeteilt. Wir mussten nicht sonderlich lange warten und fanden uns recht schnell, wieder ausgestattet mit der leichteren Schwimmweste, an Bord des Zodiacs wieder. Dieses Mal hatten wir allerdings kein großes Glück mit den Plätzen. Die Plätze vorne im Zodiac waren natürlich direkt vergeben und so mussten wir recht weit hinten im Boot Platz nehmen. Richtig schlecht hatte es leider Christian getroffen, der auf der linken Seite des Steuermannes Platz nehmen musste. Er hat so leider weder viel von der Landschaft vor sich sehen können, weil logischer Weise immer der Steuermann im Weg steht und auch seine Bewegungsfreiheit war ziemlich eingeschränkt, weil besagter Steuermann zum Steuern eben auch Platz benötigt. Schön fanden wir die Plätze nicht, aber einer muss ja dort sitzen…

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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So fuhren wir also los, vorbei an einigen fischenden Bewohnern und kleineren Hütten bzw. Häusern in den Lago Uará. Auf dem See angekommen fuhr unser Steuermann immer langsamer und sah sich suchend um. Ich denke der gute Mann wusste einfach gar nicht genau wo die Tour eigentlich lang gehen soll. Kurz Zeit bestätigte sich der Eindruck, denn der Fahrer nahm sein Walkie-Talkie zur Hand und funkte andere Zodiac-Fahrer oder die Kollegen an Bord an. Nachdem das nicht so funktionierte lieh er sich noch das Walkie-Talkie der mit an Bord anwesenden Tanja.

Tanja ist für uns eigentlich die Seele und das Gesicht der MS Hamburg. Auch wenn sie es offiziell nicht ist, so ist sie immer da, wenn irgendwo Ausflüge oder Aktivitäten oder etwas zu tun ist. Und mit immer meinen wir wirklich IMMER. Egal was grad stattfindet, Tanja ist da. Und sie lächelt auch immer, hat ein offenes Ohr für die Gäste und lebt diesen Job offensichtlich mit Leib und Seele.

Zurück zum Thema. Während auch das Funken mit Tanjas Walkie-Talkie nicht so viel zu bringen scheint, begegnet uns ein anderes Zodiac. Die beiden Fahrer tauschen sich kurz aus und schon weiß er wohl wo es lang gehen soll. Wir fahren also weiter recht nah am Ufer über Lago Uará und halten Ausschau nach Tieren. Wovon wir definitiv einige an diesem Tag gesehen haben sind fliegende Fische. Irgendwann ist einer der Fische wohl auch an einem der Gäste im Zodiac abgeprallt 😉 In einem anderen Boot ist wohl sogar aus Versehen an diesem Tag ein Fisch im Boot gelandet. Sie haben ihn dann aber nach kurzer Fotosession wieder ins Wasser entlassen.

Auf dem Rest der Tour haben wir an diesem Tag viel Regenwald gesehen. Sehr viel. Ansonsten leider eher nichts. Einige Vögel in weiter Ferne die über uns hinweg geflogen sind, aber sonst leider nichts. Naja, man kann ja auch nicht immer Glück haben und frei lebende Tiere zeigen sich eben nicht auf Kommando 🙂

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

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So sind wir dann nach ca. 40 Minuten Tour wieder zurück aufs Schiff und haben den Rest des Tages das gemacht was wir im Urlaub so machen: ausruhen, lesen, das Ufer des Amazonas beobachten, essen, bloggen und schlafen 😉

Crew Show

Nach dem Abendessen gab es die Crew-Show. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter des Schiffes in ihrer wahrscheinlich eher knappen Freizeit eine Show einstudiert haben. Alleine schon um den Aufwand der Mitarbeiter mit Applaus zu honorieren, lohnte sich also an diesem Abend der Besuch der Show. Zwei Mitarbeiter haben gesungen, meistens sogar recht gut. Eine Gruppe philippinischer Restaurantmitarbeiter lieferte eine Tanzshow inkl. des Gangnam-Style Liedes, andere Mitarbeiter hatten Sketches einstudiert und die Kreuzfahrtdirektorin leitete durch die Show und machte mal mehr, mal weniger gute Witze.

Nachdem wir dann 1 ½ Stunden in der Show gesessen hatten und immer noch kein Ende in Sicht war, haben wir dann beschlossen, dass das was wir gesehen haben dann auch reichte 😉

Amatura

Wie ihr ja wisst, sind wir beide ein klein wenig anfällig was Schnupfen etc. angeht bei ständiger Klimaanlagenluft. Obwohl man sagen muss, dass die Klimaanlage in unserer Kabine und auch ansonsten auf dem Schiff wirklich sehr gut ist, haben wir beide nun leider doch etwas Schnupfen und Halsschmerzen. Christian hat es heute irgendwie etwas mehr aus den Puschen gehauen, sodass ich mich, als wir erstmal etwas ausgeschlafen hatten und in Amatura angekommen waren, alleine auf den Weg mit dem Tender in das kleine Dorf aufmachte. Außerdem hat es etwas geregnet was den ganzen Ausflug nicht unbedingt attraktiver erscheinen ließ.

An Land angekommen habe ich also das erste Mal einen unserer Regenponchos ausprobiert. Toll wenn man von oben nicht mehr so nass wird. Nicht so toll, dass man bei den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit darunter dann so schwitzt und damit quasi so nass wird, als wenn man keinen Poncho anhätte 😉

Da das Dorf recht klein ist und Christian und ich zusammen ja bereits ein, zwei kleinere brasilianische Dörfer gesehen hatten, wollte ich mich auch gar nicht so lange dort aufhalten. In einem so fremden Land alleine unterwegs ist dann doch ein wenig komisch. Auch wenn man ja nicht alleine ist, denn außer einem selber sind noch etwa 200 andere Schiffsgäste an Land 😉 Aber ich denke ihr wisst schon was ich meine. So habe ich mich nur auf den großen Straßen des Ortes aufgehalten und hatte immer andere Schiffsgäste irgendwo im Blick.

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Kreuzfahrt Reisebericht MS Hamburg Amazonas

Und so hat der Ausflug durch das Örtchen auch wirklich nicht lange gedauert. Das einzig sehenswerte war zum einen ein ca. 7 jähriges Mädchen das in einem großen Saal (evtl. ein Gemeinderaum) mit einladend offener Türe beeindruckend gut Schlagzeug spielte. Das zweite war eine große blaue Kirche mitten im Dorf und das dritte und letzte war der kleine Samstagsmarkt auf dem Früchte, Gemüse und extrem frischer, weil noch lebendiger Fisch verkauft wurde.

Passend für den vorletzten Tender um 12 Uhr war ich dann auch wieder beim Anleger, um auf das Schiff zurück zu fahren. Allerdings hatte ich schon beim an Land gehen gesehen, dass dort ein Krankenwagen stand in dem das Ehepaar saß mit dem wir immer beim Abendessen am Tisch sitzen. Laut den Gerüchten und Gesprächen der Leute, die man hier einfach gar nicht überhören kann, selbst wenn man das möchte, war die Frau gestürzt und hatte sich das Bein oder den Knöchel gebrochen. Der am Anleger anwesende Reiseleiter ergänzte dann die Gespräche und sagte, dass das Ehepaar mit der Schiffsärztin und einem portugiesisch sprechenden Offizier in dem Krankenwagen zum Röntgen ins Hospital gefahren waren. Die beiden wurden nun jede Minute zurück erwartet und mit dem nächsten Tender sollte natürlich zunächst die verletzte Passagierin aufs Schiff zurück gebracht werden. Dass alle an Anleger anwesenden Passagiere dann mit großen Augen zuschauten wie sie die Frau aus dem Krankenwagen holten und transportfähig machten und in den Tender trugen, als sie kurze Zeit später eintrafen, muss ich wohl nicht erwähnen.

Dieser Tender fuhr dann also ohne weitere Gäste wieder zurück zum Schiff und wir warteten geduldig auf den nächsten und damit dann letzten Tender. Als der endlich da war und alle eingestiegen waren, wurde dann noch „netter Weise“ eine Fahrt ein Stück in einen Nebenarm des Amazonas unternommen. Das war wirklich nett gemeint, aber in dem Tender waren ca. 40-50 Leute, die sich dann natürlich alle an die beiden offenen Türen und Fenster drängten, um die evtl. zu entdeckenden Tiere zu fotografieren. Die übrigen 30 Gäste in dem Tender, die keinen Platz an offener Türe oder Fenster ergatterten, mussten sich dann mit der Aussicht aus den, durch das Salzwasser blind gewordenen Scheiben des Tenders begnügen. Und schon war der Unmut etlicher deutscher Passagiere wieder geweckt. Auf das Gemeckere gehe ich mal besser nicht ein 😉

Zurück an Bord und der üblichen Dusche ging es dann auch schon zum Mittagessen. Das Frühstück war wegen des Ausschlafens schließlich ausgefallen. Den Rest des Tages haben wir mit Erkältung auskurieren, ausruhen, lesen und bloggen verbracht. Also mal quasi normale Urlaubszeit 😉

Beim Abendessen haben wir dann von dem Ehemann der verletzten Frau erfahren, dass sie doch leider etwas komplizierter verletzt ist, als „nur“ gebrochenes Bein eingipsen und zusehen das man nach Hause kommt. Die beiden Knochen im Unterschenkel sind so unglücklich gebrochen, dass sie in Deutschland operiert werden und bis dahin am besten liegend transportiert werden muss. Was das an logistischem Aufwand bedeutet, möchten wir uns lieber nicht vorstellen. Auf jeden Fall wünschen wir ihr natürlich, dass sie problemlos nach Hause kommt und die Verletzungen so heilen, dass alles irgendwann wie vorher ist!